Angelina Maccarones 2011 entstandenes Portrait von Charlotte Rampling – »The Look« – ist mehr als nur eine Künstlerbiografie. Es ist eine Annäherung an die Schauspielerin, zugleich aber ein Zeitportät von den Swinging Sixties bis heute.
Sie war Tabubrecherin, Stilikone, Weltstar und furchtlose Avantgardistin. Oft als Objekt der Begierde inszeniert, gehört in diesem Film der Blick ihr. Charlotte Rampling ist das Subjekt des Films, den 3sat zu ihrem 70. Geburtstag zeigt. Mit Weggefährten wie Peter Lindbergh und Paul Auster lotet Rampling in neun Kapiteln jenseits des anekdotischen und chronologischen Sich-Erinnerns ihre großen Lebensthemen aus.
Charlotte Rampling folgt lieber ihrem Gefühl statt einem Karrierekalkül – immer furchtlos da, wo es gerade einen Umbruch und Aufbruch in etwas Unbekanntes gibt. Sie war das Chelsea Girl im Swinging London der 1960er Jahre und inspirierte Helmut Newton zu seinem ersten Aktfoto. Dann entdeckte Luchino Visconti sie für sein umstrittenes NS-Sittengemälde »Die Verdammten« und holte sie nach Italien, wo sie wenig später mit ihrer Rolle in Liliana Cavanis Drama »Der Nachtportier« für einen Skandal sorgte, indem sie eine Holocaust-Überlebende spielte, die sich auf eine sadomasochistische Amour fou mit ihrem ehemaligen KZ-Wärter und Peiniger einlässt.
In Hollywood stand sie mit Paul Newman für den Sidney-Lumet-Film »The Verdict« vor der Kamera, und für Woody Allen war sie die perfekte Frau. Zumindest für seinen Film »Stardust Memories«, der Charlotte Rampling zu einer kühl-lasziven Männerfantasie stilisierte. Immer wieder sollte Rampling in ihren zahlreichen Rollen als Projektionsfläche dienen, wurde als »Objekt der Begierde« inszeniert, und hat sich dem doch jedes Mal entzogen. Der Dokumentarfilm "The Look – Charlotte Rampling" hat sich ihrem Blick verschrieben.
Die Dokumentarfilmautorin Angelina Maccarone, geboren 1965 bei Köln, begann ihre Karriere als Liedtexterin, bevor sie 1994 ins Drehbuch- und Regiefach wechselte. Ihre Filme für Kino und Fernsehen wurden mehrfach preisgekrönt, für »Verfolgt« erhielt sie 2006 in Locarno den Goldenen Leoparden. In »The Look – Charlotte Rampling« gelingt ihr eine sehr persönliche Annäherung an eine der größten lebenden Schauspielerinnen unserer Zeit.
Kinostart: | 16.05.2011 in Internationale Filmfestspiele von Cannes 2011 20.10.2011 in Deutschland 04.11.2011 in Vereinigte Staaten | ||||
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weitere Titel: |
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Genre: | Dokumentarfilm, Filmbiografie | ||||
Herstellungsland: | Deutschland, Frankreich | ||||
Originalsprache: | Deutsch, Englisch, Französisch | ||||
Farbe: | Farbe | ||||
IMDB: | 312 |
Regie: | Angelina Maccarone | |
Drehbuch: | Angelina Maccarone | |
Kamera: | Bernd Meiners | |
Schnitt: | Bettina Böhler | |
Produzent: | Michael Trabitzsch | |
Gerd Haag | ||
Charlotte Uzu | ||
Darsteller: | Charlotte Rampling |
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Rezensionen:
2015 | International Filmmaker Festival of World Cinema, Festival Award Best Director of a Short Film | Nominiert |
2012 | German Film Awards Film Award in Gold Best Documentary (Bester Dokumentarfilm) | Nominiert |