10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?
2015
10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2015 von Valentin Thurn über die Möglichkeit, alle Bewohner der Erde mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. Der Film lief am 16. April 2015 in deutschen Kinos an und war der besucherstärkste Dokumentarfilm 2015.
Mit »Taste the Waste« war Valentin Thurn höchst erfolgreich und hat ein neues Problembewusstsein für die Lebensmittelverschwendung geweckt. Das Publikum und sogar die Politik begannen sich Gedanken darüber zu machen. Ein eher seltenes Beispiel, dass ein Dokumentarfilm wirklich etwas verändert hat. Thurn startete danach verschiedene Aktivitäten wie das App Foodsharing (www.foodsharing.de) oder die Unterstützung der Bewegung der Lebensmittelretter. Konsequent bleibt er in seinem neuen Film »10 Milliarden« diesem Thema treu und wirft einen Blick in die Zukunft, wie in 35 Jahren eine Weltbevölkerung von 10 Milliarden Menschen ernährt werden kann.
Thurn begibt sich auf eine globale Spurensuche. Er fragt, ob nun eine verbesserte industrielle Landwirtschaft mit noch mehr Chemie die Lösung sein könnte oder doch Lebensmittel aus dem Labor? Schon heute ist die Ernährung für 40% der Klimaerwärmung verantwortlich. Oder liegt die Zukunft nicht eher im Regionalen oder sogar der Selbstversorgung?
Natürlich geht er nicht ganz so ergebnisoffen und naiv in seine Recherche, wie er es im Film darstellt. Doch es ist ermutigend, dass in vielen Gegenden der Erde an Gegenmodellen gearbeitet wird und wie viele Nachahmer gute Ideen schon gefunden haben. Der Wandel beginnt im Kleinen. Dazu macht der Film Mut. Kaum überraschend zeigt er, wie schädlich Monokulturen für die Umwelt und das ökologische Gleichgewicht sind. Es gibt zahlreiche Initiativen, die Vielfalt zu erhalten und für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion auch bei uns zu sorgen.
Einige der Ideen sind eher skurril, wie die Bepflanzung der Innenstädte mit Essbarem, andere sehr praktikabel wie die solidarische Landwirtschaft, bei der sich Städter an biologischen Bauernhöfen beteiligen. Dies reduziert das Risiko für den Bauern, die Verbraucher wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und können sich auch auf dem Hof engagieren.
Valentin Thurn ist durchaus bewusst, dass es natürlich bequem ist, das überbordende Angebot in den Supermärkten zu nutzen und zu jeder Zeit alles zur Verfügung zu haben. Will Allen, ein ehemaliger Basketballstar aus dem amerikanischen Milwaukee sagt, dass 99 Prozent unserer Lebensmittel von mehr als 2000 km angeliefert werden. Dies ist natürlich Wahnsinn. Er nutzt stattdessen einen Kreislauf, bei dem eine Fischzucht dem Gemüseanbau dient und die Pflanzen düngt. Dafür reinigen die Pflanzen das Wasser im Kreislauf. So ist jeder aufgerufen, den Spagat zwischen Bequemlichkeit und ökologischer Verantwortung zu wagen.
Vielleicht kann man ja schon mal damit beginnen, im Winter nicht unbedingt Erdbeeren essen zu müssen oder die regionale Landwirtschaft und den Bauern vor Ort zu unterstützen (www.tasteofheimat.de). Eine weitere Botschaft von Thurn ist, dass wir uns von der Ideologie verabschieden müssen, dass Mehr immer besser ist.
Der Film wird begleitet vom Buch »Harte Kost. Wie unser Essen produziert wird – Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt« von Valentin Thurn und Stefan Kreutzberger.
Kinostart: | 16.04.2015 in Deutschland | ||||||
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weitere Titel: |
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Genre: | Dokumentarfilm | ||||||
Herstellungsland: | Deutschland | ||||||
Originalsprache: | Deutsch, Englisch, Japanisch, Portugiesisch, Hindi | ||||||
Farbe: | Farbe | ||||||
IMDB: | 297 | ||||||
Offizielle Webseite: | www.10milliarden-derfilm.de |
Regie: | Valentin Thurn | |
Drehbuch: | Sebastian Stobbe | |
Valentin Thurn | ||
Kamera: | Hajo Schomerus | |
Schnitt: | Henk Drees | |
Musik: | Dürbeck & Dohmen | |
Produzent: | Tina Leeb | |
Jürgen Kleinig | ||
Ira von Gienanth | ||
Valentin Thurn | ||
Darsteller: | Valentin Thurn |
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