Une rose ouverte / Warda

2019

In ihrer Haft Ende 1917 schrieb Rosa Luxemburg viele Briefe, die vor allem die Schönheit der Natur und detailreiche Beschreibungen dieser thematisieren. Trotz der schweren politischen Lage verlor sie niemals den Blick für die schönen Dinge der Erde, wie die lyrischen Texte beweisen. Regisseur Ghassan Salhab greift diese in einer essayistischen Montage auf und untermalt diese mit Archivmaterial, Stimmen und Musik.

Rezension zu Une rose ouverte / Warda
Thomas Schneider
Dr. Kay Hoffmann
Filmpublizist und wissenschaftlicher Leiter im Haus des Dokumentarfilms

Eine essayisatische Montage rund um Rosa Luxemburg liefert der libanesische Regisseur Ghassan Salhab in »Une rose ouvert«. Es ist ein Film, den er überwiegend in Berlin gedreht hat. Die Bilder in langen Einstellungen, ob nun Landschaftsaufnahmen, Bilder vom Landwehrkanal oder Fahrten mit der U-Bahn unterlegt er mit poetischen Texten aus unterschiedlichsten Quellen. Zum Teil sind es Briefe von Rosa Luxemburg, aber auch von Literaten. Historische Aufnahmen der Zeit der Arbeiter- und Soldatenräte um 1918 werden kunstvoll verwoben mit anderen Bildern und Fotos. Die verschiedensten Techniken der Kollage mit Auf- und Abblenden oder auch Schärfe und Unschärfe werden kunstvoll eingesetzt und Bild- und Tonebenen übereinander gelegt. Verschiedene Formen werden ausprobiert und jeweils mit Schwarzfilm von einander getrennt. Insbesondere die Vielsprachigkeit auf unterschiedlichsten Tonspuren stören sich jedoch und man muss auf die englischen Untertitel zurückgreifen, um das Gesagte zu verstehen. Auch überfrachtet er den Film mit immer neuen Themen wie Aufnahmen aus der Kolonialgeschichte oder auch von arabischen Kämpferinnen mit Gewehr oder zum Abschluss einer Musikgruppe. Letztlich aber eine spannende Auseinandersetzung mit Rosa Luxemburg und der Aktualität ihrer Ideen. 

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Kinostart:10.02.2019 in Internationale Filmfestspiele Berlin
weitere Titel:
Une rose ouverte / Warda
An open rose
Une rose ouverte
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Libanon
Originalsprache:Deutsch, Arabisch, Französisch
Regie:Ghassan Salhab
Drehbuch:Ghassan Salhab
Kamera:Khaled Abdulwahed
Mark Khalife
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Rezensionen:

Datenstand: 06.05.2022 14:29:45Uhr