Die Mondverschwörung
2011
Die Mondverschwörung ist ein deutscher Dokumentarfilm vom Regisseur Thomas Frickel aus dem Jahr 2011.
Der überaus wohl genährte Amerikaner Dennis Mascarena ist ein Typ, dem man wohl einen Staubsauger abkaufen würde oder ihn wenigstens zum Kaffee hereinbittet. Oder man erzählt ihm, was man wirklich glaubt - dass Adolf Hitler beispielsweise von Ausserirdischen entführt wurde. Solche Weltansichten haben Mascarena als Frontmann und Thomas Frickel als Filmemacher und Produzent von "Die Mondverschwörung" gesammelt - nicht irgendwo, sondern mitten in Deutschland. Ein satirischer Dokumentarfilm, der dabei nie teilnahmslos bleibt.
Mehr als 15 Jahre ist es her, dass der Filmemacher Thomas Frickel (hauptberuflich tätig als Vorsitzender der AG Dokumentarfilm), mit "Codename Dennis" eine erste satirische Bestandsaufnahme deutscher Absonderlichkeiten ablieferte. "Die Monverschwörung" ist nun so eine Art Fortsetzung. Frickel begleitet den TV-Journalisten Mascarena bei seiner investigativen Selbsterfahrung in der deutschen esoterischen Szene - die, und da gewinnt der Film an politischer Brisanz, durchaus mit faschistischen Strömungen am Rande der Gesellschaft zusammenpasst. Der Volksmund würde von Spinnern sprechen, vielleicht sogar von harmlosen - absonderlich ist das Gedankengut auf jeden Fall. Ja, unappetitlich, wenn auch biodynamisiert.
Oft wird Mascarena mit Amerikas bekanntestem Dokumentarfilmer Michael Moore verglichen. Doch dieser Vergleich ist sehr oberflächlich und nur auf die große Masse Mensch projiziert, die sich da durch deutsche Wohnzimmer fragt. In Wirklichkeit ist Mascarena aber ein wirklich begabter Zuhörer, der unter dem Deckmantel des naiven Interesses seinem Gegenüber Dinge entlockt, die ein weit besseres Bild malen als jeder knallharter Fragenkatalog es könnte. Mascarena, der tapsige Bär - das ist keine Rolle, aber sie funktioniert dennoch bestens.
Thomas Frickel hat die - wie er selbst in einem Interview sagte - meist "bis zu einenhalbstündigen Gespräche" mit viel Sinn für Pointen geschnitten. Den Film umgibt von der ersten Sekunde an ein satirischer Unterton, der an Filme wie "David wants to fly" oder "Lenin kam nur bis Lüdenscheid" erinnert. Eines darf man dabei nicht übersehen, dass Frickel nie den Schritt zu viel ins Reich der Satire macht. Letztlich bleibt sein Film ein dokumentarischer, die Satire ist Interpretation des Betrachters.
Kinostart: | 20.06.2011 21.04.2011 in Deutschland | ||
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weitere Titel: |
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Genre: | Dokumentarfilm | ||
Herstellungsland: | Deutschland | ||
Originalsprache: | Deutsch | ||
Farbe: | Farbe | ||
IMDB: | 400 | ||
Offizielle Webseite: | mondverschwoerung.de |
Regie: | Thomas Frickel | |
Drehbuch: | Thomas Frickel | |
Kamera: | Thomas Frickel | |
Schnitt: | Thomas Frickel | |
Produzent: | Thomas Frickel | |
Darsteller: | Gus Backus |
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