Dem Himmel ganz nah
2010Tiefes Rumänen, wunderschönes Schwarzweiß, herrliche Karpaten, einfache Menschen - der vor einem Jahr bei DOK Leipzig 2010 präsentierte Dokumentarfilm "Dem Himmel ganz nah" geht ins Extreme. In das Extreme der Ruhe und des Innehaltens. Bewusst will der von ma.ja.de produzierte Film auf Stilmittel setzen, die die Sinne ansprechen, statt sie zu überfluten. Der schöne Film hat seine Chance im Kino verdient - wenn sie denn auch spät komt.
Es ist ein Film aus einer anderen Welt - einer längst vergangenen Zeit, die sich mit der hektischen Hatz des Westens nicht deckt, Regisseur Titus Faschina entführt uns in die rumänischen Karpaten und lässt dort seinen Kameramann Bernd Fischer in grandiosem Schwarzweiß das Leben einer Bauernfamilie einfangen. Mythen sind hier lebendig - doch der Mythos, dass das Leben früher, in einer archaischen Welt, besser war, wird schnell widerlegt. Dokumentarfilmer Titus Faschina zeigt ungeschönt auch den Kampf ums Überleben und die Entbehrungen, die das einfache Leben mit sich bringen.
Das Sujet des Filmes ist urtümlich, erdig, und die grandiose Optik eine einzige Katharsis für Augen, Ohren und die Seele. Wie hört sich denn eine Sense an, die durchs Gras rauscht? Großaufnahmen und großartige Momente aus einer Welt ohne Action. Viele werden sich langweilen, andere daran stärken.
Produzent Heino Deckert hat dem Film nachdem er erfolgreich auf Festivals in Leipzig und Thessaloniki und Trento gezeigt wurde, nun einen Start im Kino ermöglicht. Der Start im Herbst ist gut gewählt - und der Film eine Entdeckung wert.
Kinostart: | 19.10.2010 in DOK Leipzig – Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 13.10.2011 in Deutschland | ||||
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Genre: | Dokumentarfilm | ||||
Herstellungsland: | Deutschland, Rumänien | ||||
Originalsprache: | Rumänisch | ||||
IMDB: | 24 |
Regie: | Titus Faschina |
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