Where to, Miss? – Eine Frau kämpft für Ihren Traum

2016

In Indien herrschen feste traditionelle Bestimmungen für Frauen. Devki möchte allerdings aus diesen ausbrechen, arbeiten gehen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Ihr Traum ist es, Taxifahrerin zu werden und dadurch andere Frauen sicher nach Hause bringen zu können. Doch dafür muss sich die junge Frau gegen viele Menschen durchsetzen. Drei Jahre lang wird sie dabei von der Filmemacherin Manuela Bastian begleitet.

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Devkis größter Wunsch ist es Taxifahrerin zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich die junge Inderin zuerst gegen ihren Vater, dann gegen ihren Ehemann und schließlich gegen ihren Schwiegervater durchsetzen. Anhand des Schicksals von Devki erzählt „Where to, Miss?“ warum es für eine indische Frau so schwierig ist, sich aus den fest verankerten Rollenbildern zu befreien. Der Film hat auf Festivals bereits mehrere Preise gewonnen.

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Rezension zu Where to, Miss? – Eine Frau kämpft für Ihren Traum
Thomas Schneider
Thomas Schneider
Online-Redakteur im Haus des Dokumentarfilms

Devkis größter Wunsch ist es Taxifahrerin zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich die junge Inderin zuerst gegen ihren Vater, dann gegen ihren Ehemann und schließlich gegen ihren Schwiegervater durchsetzen. Anhand des Schicksals von Devki erzählt „Where to, Miss?“ warum es für eine indische Frau so schwierig ist, sich aus den fest verankerten Rollenbildern zu befreien. Der Film hat auf Festivals bereits mehrere Preise gewonnen.

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Es hieß mal wieder ausverkauft im Caligari Kino. Es war in vielfacher Hinsicht eine besondere DOK Premiere. Der Dokumentarfilm "Where to, Miss?" von Manuela Bastian wurde einen Tag vor dem bundesweiten Kinostart präsentiert. Als Produktion der Filmakademie Baden-Württemberg war es zum einen ein Heimspiel, zum anderen sozusagen die Team-Premiere. Von daher standen nach dem Film nicht nur die Regisseurin Manuela Bastian, sondern ebenfalls ihre beiden Producer Bianca Laschalt und Maximilian Rössler, der Director of Photography Jan David Günther und der Cutter Maximilian Raible auf der Bühne für das Filmgespräch mit Kay Hoffmann und dem Publikum.

Bei den Fragen merkte man, dass der Film sehr gut angekommen ist. Seine Produktionsgeschichte war nicht ganz einfach. Denn es ist kein Abschlussfilm, sondern ein sogenannter 3.Jahres Film – wohl der erste der Aka, der dann sogar einen Kinoverleih gefunden hat. Der Film entstand über einen Zeitraum von drei Jahren, in denen das kleine Team die junge Inderin Devki jeweils einen Monat begleitete. Sie will unbedingt Taxifahrerin werden und wird dabei von einer Organisation unterstützt. Doch sie muss diesen Wunsch in der patriarchalischen Gesellschaft erst gegenüber dem Vater, dann gegenüber ihrem Ehemann und Schwiegervater immer wieder neu durchsetzen. Es ist auch eine starke Emanzipationsgeschichte. 

Das Team hat während der der verschiedenen Drehphasen gelernt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Fast die Hälfte des Materials von rund 120 Stunden entstanden beim ersten Dreh, beim 2. Mal war es schon weniger und beim 3. Mal dann im Verhältnis nur wenige Stunden. Eine besondere Herausforderung war die Übersetzung während des Drehs. Zwar hatte man eine sehr gute Übersetzerin vor Ort, die während des Drehs das Gesagte zumindest knapp übersetzte. Aber die Technik, dies an das Team zu vermitteln, funktionierte nicht immer. Von daher wusste das Team nicht immer, was ihre Protagonisten sprachen. Da gab es einige Überraschungsmomente im Schnitt, für den das Material noch einmal komplett übersetzt werden musste von vielen Helfern. Die Finanzierung eines solchen großen und professionellen Projekts war ebenfalls nicht einfach und wurde nur durch die Unterstützung vieler Spender möglich. Die digitale Kamera war schon so lichtempfindlich, dass auch nachts in Delhi gedreht werden konnte, aber Kameramann Jan David Günther musste doch auch etwas tricksen. Wenn tagsüber in der Stadt gedreht wurde, waren sie innerhalb von Minuten von hunderten Leuten umringt. Dafür musste das Team dann auch eine spezielle Taktik entwickeln, ganz schnell zu agieren. 

Die erste Frage bezog sich auf die hohe Qualität des Films, die schon in Richtung Spielfilm ginge. Dies ist eine Leistung des Schnitts, bei dem die richtigen Sequenzen ausgewählt, der Rhythmus gefunden und die verschiedenen Elemente von Bild, O-Ton, Musik zusammengeführt werden mussten. Die Musik wurde komplett von Milky Chance komponiert, zu denen es private Kontakte gab und die erst danach richtig bekannt wurden. Neben der starken Protagonistin Devki sind es ihre Songs, die dem Film eine besondere Dynamik verleihen. Dies sind die Erfolgselemente, die „Where to, Miss?“ zu einem starken Kinofilm machen. Er läuft zum Start bundesweit in 20 Kinos. Der Film lief nach verschiedenen Festivals in Europa, wo er einige Preise gewann, gerade auch auf einem indischen Festival. Aus dem Publikum gab es die Anregung, ihn vielleicht über das Goethe-Institut nach Indien zu bringen. Denn die Entwicklung von Devki soll anderen Frauen Mut machen, ihren eigenen Weg zu finden. Nach dem Film lud das Team zu indischen Fingerfood im Foyer. Dies ermöglichte noch einmal einen intensiven Austausch mit dem gesamten Team

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Rezension zu Where to, Miss? – Eine Frau kämpft für Ihren Traum
Thomas Schneider
Astrid Beyer
Kuratorin im Haus des Dokumentarfilms

Es hieß mal wieder ausverkauft im Caligari Kino. Es war in vielfacher Hinsicht eine besondere DOK Premiere. Der Dokumentarfilm "Where to, Miss?" von Manuela Bastian wurde einen Tag vor dem bundesweiten Kinostart präsentiert. Als Produktion der Filmakademie Baden-Württemberg war es zum einen ein Heimspiel, zum anderen sozusagen die Team-Premiere. Von daher standen nach dem Film nicht nur die Regisseurin Manuela Bastian, sondern ebenfalls ihre beiden Producer Bianca Laschalt und Maximilian Rössler, der Director of Photography Jan David Günther und der Cutter Maximilian Raible auf der Bühne für das Filmgespräch mit Kay Hoffmann und dem Publikum.

Bei den Fragen merkte man, dass der Film sehr gut angekommen ist. Seine Produktionsgeschichte war nicht ganz einfach. Denn es ist kein Abschlussfilm, sondern ein sogenannter 3.Jahres Film – wohl der erste der Aka, der dann sogar einen Kinoverleih gefunden hat. Der Film entstand über einen Zeitraum von drei Jahren, in denen das kleine Team die junge Inderin Devki jeweils einen Monat begleitete. Sie will unbedingt Taxifahrerin werden und wird dabei von einer Organisation unterstützt. Doch sie muss diesen Wunsch in der patriarchalischen Gesellschaft erst gegenüber dem Vater, dann gegenüber ihrem Ehemann und Schwiegervater immer wieder neu durchsetzen. Es ist auch eine starke Emanzipationsgeschichte. 

Das Team hat während der der verschiedenen Drehphasen gelernt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Fast die Hälfte des Materials von rund 120 Stunden entstanden beim ersten Dreh, beim 2. Mal war es schon weniger und beim 3. Mal dann im Verhältnis nur wenige Stunden. Eine besondere Herausforderung war die Übersetzung während des Drehs. Zwar hatte man eine sehr gute Übersetzerin vor Ort, die während des Drehs das Gesagte zumindest knapp übersetzte. Aber die Technik, dies an das Team zu vermitteln, funktionierte nicht immer. Von daher wusste das Team nicht immer, was ihre Protagonisten sprachen. Da gab es einige Überraschungsmomente im Schnitt, für den das Material noch einmal komplett übersetzt werden musste von vielen Helfern. Die Finanzierung eines solchen großen und professionellen Projekts war ebenfalls nicht einfach und wurde nur durch die Unterstützung vieler Spender möglich. Die digitale Kamera war schon so lichtempfindlich, dass auch nachts in Delhi gedreht werden konnte, aber Kameramann Jan David Günther musste doch auch etwas tricksen. Wenn tagsüber in der Stadt gedreht wurde, waren sie innerhalb von Minuten von hunderten Leuten umringt. Dafür musste das Team dann auch eine spezielle Taktik entwickeln, ganz schnell zu agieren. 

Die erste Frage bezog sich auf die hohe Qualität des Films, die schon in Richtung Spielfilm ginge. Dies ist eine Leistung des Schnitts, bei dem die richtigen Sequenzen ausgewählt, der Rhythmus gefunden und die verschiedenen Elemente von Bild, O-Ton, Musik zusammengeführt werden mussten. Die Musik wurde komplett von Milky Chance komponiert, zu denen es private Kontakte gab und die erst danach richtig bekannt wurden. Neben der starken Protagonistin Devki sind es ihre Songs, die dem Film eine besondere Dynamik verleihen. Dies sind die Erfolgselemente, die „Where to, Miss?“ zu einem starken Kinofilm machen. Er läuft zum Start bundesweit in 20 Kinos. Der Film lief nach verschiedenen Festivals in Europa, wo er einige Preise gewann, gerade auch auf einem indischen Festival. Aus dem Publikum gab es die Anregung, ihn vielleicht über das Goethe-Institut nach Indien zu bringen. Denn die Entwicklung von Devki soll anderen Frauen Mut machen, ihren eigenen Weg zu finden. Nach dem Film lud das Team zu indischen Fingerfood im Foyer. Dies ermöglichte noch einmal einen intensiven Austausch mit dem gesamten Team

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Kinostart:19.01.2017 in Deutschland
29.09.2016 beim Reykjavik International Film Festival
weitere Titel:
Where to, Miss? – Eine Frau kämpft für Ihren Traum
Where to, Miss?
হোয়ার টু, মিস?bn
వేర్ టూ ,మిస్ ?te
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Deutschland, Indien
Originalsprache:Hindi
IMDB: 31
Offizielle Webseite:wheretomiss.de
Regie:Manuela Bastian
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Rezensionen:

2017
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Best Feature Film
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2017
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2017
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Gewinner
Datenstand: 10.05.2022 01:51:10Uhr