Call Me Kuchu

2012

Call Me Kuchu ist ein US-amerikanischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012. Die Produktion behandelt die prekäre Lage der LGBT-Gemeinschaft in Uganda, wobei der Fokus vor allem auf zwei Themen liegt. Dies sind ein Gerichtsprozess gegen eine nationale Boulevard-Zeitung, die private Fotos von und falsche Behauptungen über Homosexuelle und Transgender-Personen veröffentlicht, sowie eine geplante Gesetzesänderung, in denen die Strafen für Homosexualität deutlich verschärft werden sollen.[2]

Im Film kommen neben Gegnern der LGBT-Bewegung wie der Chefredakteur der Zeitung sowie mehrere Pastoren auch LGBT-Aktivisten zu Wort, der prominenteste von ihnen ist David Kato, der während der Dreharbeiten ermordet wurde, sein Tod wird ebenfalls im Film behandelt. Der Titel bezeichnet sich auf ein abgewandeltes Wort auf Swahili, mit dem in Uganda queere Personen bezeichnet werden, sowohl außer- als auch innerhalb der LGBT-Gemeinschaft.[3]

Call Me Kuchu feierte seine Weltpremiere am 11. Februar auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2012,[4] auf denen er den Teddy Award[5] und CINEMA fairbindet[6] gewann, in den Vereinigten Staaten wurde der Film am 6. Oktober desselben Jahres auf dem Filmfestival in Hamptons uraufgeführt[7] und am 14. Juni 2013 in einigen ausgewählten Kinos veröffentlicht.[8]

Quelle: Wikipedia(deutsch)
Rezension zu Call Me Kuchu
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Kaum zu glauben, aber wahr: Im afrikanischen Uganda herrschen Zustände wie zur britischen Kolonialzeit. Religiöser Fundamentalismus beeinflusst Kirche und Staat, Minderheiten werden diskriminiert. "Kuchus" werden diejenigen genannt, deren Bilder mit Hassparolen in den Zeitungen abgedruckt werden. David Kato ist wütend. Er ist schwul und will sich nicht verstecken. Zusammen mit Gleichgesinnten fasst er den Mut, für die Rechte der Kuchus zu kämpfen. 

Die Eröffnungsszene des Films zeigt eine Gartenparty: Zwei Männer pusten die Kerzen einer Torte aus, sie sind umringt von einem Dutzend Freunden. Grund für die Feier ist ihre Liebe: Schon neun Jahre lebt das schwule Paar zusammen. Eine richtige Party könnten sie nicht feiern, das sei zu gefährlich. Daher seien sie ganz inkognito und ohne bunte Kleider, erklärt ein Gast.

Seine Homosexualität in der Öffentlichkeit zu zeigen ist in Uganda gefährlich. Denn Schwule und Lesben werden hier wie Sünder behandelt. Kirchenoberhäupter, Regierungspolitiker und Pressevertreter sorgen dafür, dass Schwule und Lesben in der Gesellschaft verachtet werden. Sie würden ihre Kinder vergewaltigen, HIV verbreiten oder terroristische Anschläge verüben – solche Gerüchte verbreitet unter anderem der "Rolling Stones", eine Tageszeitung in Uganda.

David Kato war 28 Jahre alt, als er entdeckte, "was er war". Bei einem Aufenthalt in Südafrika kam er das erste Mal mit schwulen Männern in Kontakt. Von da an begann sein neues Leben. Zurück in Uganda hat er mit vielen Hürden zu kämpfen. David Kato ist der erste Mann in Uganda, der sich zu seiner Homosexualität bekennt. Gemeinsam mit anderen Bekennern gründet er die Organisation "Sexual Minorities Uganda" und startet einen Prozess gegen das Boulevard-Blatt. Es beginnt ein Kampf, der von Erfolg und Niederlage hin- und herwechselt und für viel Spannung sorgt. Aufregend und emotional ist die Geschichte von Kato, welche durch die Geschichten seiner Begleiter ergänzt wird. Ein paar Kürzungen hätten der Geschichte wahrscheinlich nicht geschadet. Langweilig ist der Film deswegen aber nicht.

Dass bei "Call me Kuchu" ständig neue Namen und Beteiligte auftauchen, hat auch einen Vorteil. So ist es möglich, dass die Geschichte des Aktivisten David Katos über seinen brutalen Tod hinaus weitererzählt werden kann. David Kato wurde ermordet, aber seine Freunde gedenken ihm, indem sie nicht "inkognito", sondern in bunter und schriller Frauenkleidung feiern. "A luta continua", so lautet die Parole der Kuchus: Der Kampf geht weiter.

“They kept on saying we are not here. But as of late, we are here.” — David Kato

"Call me Kuchu" hatte seine Uraufführung auf der 62. Berlinale und wurde dort mit dem "Teddy Preis" gekürt. Weitere Preise gewann der Film beim internationalen Dokumentarfilmfestival Hot Docs in Toronto (Best international Feature) und beim Filmfestival Turin (Best Documentary Audience Award). Der Dokumentarfilm wurde durch die rund 500 Spenden auf der Crowdsourcing-Plattform "Kickstarter" sowie durch die Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen und Stiftungen finanziert. Im Juli 2012 nannte das Filmmaker Magazine beide Filmemacherinnen auf ihrer Liste "Die 25 neuen Gesichter des Independent Films".

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Kinostart:11.02.2012
weitere Titel:
Call Me Kuchu ast
ਕਾਲ ਮੀ ਕੁਛੂpa
Genre:Dokumentarfilm, LGBT-Film
Herstellungsland:Vereinigte Staaten
Originalsprache:Englisch
IMDB: 796
Verleih:Cinedigm
Offizielle Webseite:callmekuchu.com
Regie:Malika Zouhali-Worrall
Katherine Fairfax Wright
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