Es war einmal in Nordirland (1/3)
Vom Protest zum Kampf
Seit der Teilung Irlands 1921 schwelen die Spannungen zwischen katholischen Republikanern und protestantischen Unionisten. Die Mehrheit der Katholiken, die sich nach einem vereinten Irland sehnt, wird von einer protestantischen Minderheit regiert. Angespornt von der Bürgerrechtsbewegung in den USA gehen ab 1969 Tausende von Menschen auf die Straße, um gegen das ungerechte Wahlsystem zu demonstrieren. Doch die zunächst friedlichen Proteste nehmen eine unheilvolle Wendung und die neue „provisorische IRA“ organisiert einen bewaffneten Widerstand gegen Polizei und Armee.
Im Nordirland der Nachkriegszeit werden Katholiken sozial benachteiligt und haben durch ein Wahlrecht, das Ärmere benachteiligt, auch weniger politisches Mitsprachrecht. In den 60er-Jahren werden Proteste von Seiten der Katholiken gegen dieses Ungleichgewicht häufiger. Die protestantische Minderheit fühlt sich zunehmend bedroht und nach gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der überwiegend protestantischen Polizei Nordirlands entsendet Großbritannien Soldaten. Obwohl diese zu Anfang von beiden Seiten freundlich empfangen werden, provozieren sie dennoch die Gründung der „provisorischen IRA“ durch irische Nationalisten, die mit Waffengewalt den Anschluss an Irland erkämpfen wollen. Zeitzeugen berichten von ihrer Verstrickung in diese Spirale der Gewalt - vom Gefühl, gar keine andere Wahl zu haben.
Ehemalige Mitglieder der „provisorischen IRA“, einer protestantischen Miliz und der britischen Armee erzählen von der Welle von Anschlägen, die Nordirland erschütterte. Sie gipfelt …
Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 05.12.2023 um 20:15 Uhr auf arte.