Klima - Im Würgegriff der Ölkonzerne (2/2)
Der Zweifel
Die Beweise für den bevorstehenden Klimawandel sind unumstößlich, doch die extrem mächtigen Erdölkonzerne fahren eine Strategie, die jegliche Klimapolitik ausbremst. „Die Branche hat eine überaus starke Lobby“, erläutert die ehemalige Chefin der US-Umweltschutzbehörde Christine Todd Whitman. „Es bestand keinerlei Bereitschaft, über den Klimawandel zu sprechen. Das Thema wurde schlicht nicht angesprochen. Ich hatte es wirklich satt.“
Die Mineralölkonzerne sehen das anders. So behauptete Darren Woods, CEO und Aufsichtsratsmitglied von ExxonMobil, im Oktober 2021 bei einer Anhörung vor dem US-Kongress: „Unser Standpunkt folgt der wissenschaftlichen Entwicklung. Er stimmt stets mit dem der Wissenschaft überein“.
Der ehemalige US-Senator und Verteidigungsminister Chuck Hagel gesteht: „Inzwischen kennen wir die Praktiken einiger großer
Mineralölgesellschaften besser. Wir wissen jetzt, was sie wussten, uns aber nicht gesagt haben, wir wissen, dass sie gelogen haben. Ja, ich bin in die Irre geleitet worden. Heute würde ich das Land und die ganze Welt völlig anders führen. Wir könnten in diesen Fragen viel weiter sein. All das schadet unserem Land und unserem Planeten.“
In einer Zeit, in der führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Weltklimarates (IPCC) vor den Gefahren des Klimawandels warnen und der Krieg in der Ukraine die weltweite Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und dem Energielieferanten Russland offenbart, zeigt die Dokumentation, was mittlerweile unternommen wird, um die Ölkonzerne zur Rechenschaft zu ziehen, und wie eine solche Situation überhaupt entstehen konnte.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 21.11.2023 um 21:10 Uhr auf arte.