Leni Riefenstahl - Das Ende eines Mythos
Deutschland 2020


"Triumph des Willens" oder "Olympia" - die bekanntesten Filme Leni Riefenstahls haben sich tief in das ikonografische Gedächtnis der Deutschen eingebrannt. Auch wer Riefenstahls Werke nicht in ganzer Länge gesehen hat, kennt die Bilder aus einer der zahlreichen Dokumentationen über Nazideutschland. Mit den nationalsozialistischen Idealen wollte die Regisseurin Leni Riefenstahl nach 1945 jedoch nichts zu tun haben. Bis zu ihrem Tod beteuerte sie "niemals einen Massenmord oder Konzentrationslager gesehen" zu haben. Sie habe "auch keine Propagandafilme für Goebbels gedreht". Solche Äußerungen machen bis heute ihr Image der "Unbelehrbaren" aus, deren künstlerischen Leistungen aber immer noch als bahnbrechend gewürdigt werden.
Im Oktober 2000 stellte sie auf der Frankfurter Buchmesse ihren Bildband "Fünf Leben" vor. In der Pressekonferenz spielte die 98-Jährige erneut ihr filmisches Schaffen für die Nationalsozialisten herunter. In Filmen habe sie lediglich die Realität überhöht, um das Wesentliche von dem Unwichtigen zu trennen. Nach jahrzehntelangen Recherchen hat die Journalistin Nina Gladitz ein Buch geschrieben, das auf der Basis unveröffentlichter Dokumente neue Fakten über die Regisseurin bietet. Sie deckt auf, in welchem bisher unbekannten Ausmaß die Kulturbotschafterin des Dritten Reichs in die Naziverbrechen verstrickt war. Zudem entdeckte Nina Gladitz unbekannte Dokumente über das Schicksal des Kameramanns Willy Zielke, die belegen, wie er von Riefenstahl instrumentalisiert wurde. Zu Wort kommen außerdem Zielkes Freund Dieter Hinrichs, Filmwissenschaftler und Historiker.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 16.11.2023 um 10:30 Uhr auf arte.
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