Putins Gift (2/3)

Ein neuer Kalter Krieg

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Bilder des kahlen, an der Strahlenkrankheit leidenden Alexander Litwinenko dienen als ewige Mahnung: Wehe dem, der Russland herausfordert. In den letzten 20 Jahren gab es mehrere spektakuläre Vergiftungsfälle, die viel über die Beziehung zwischen dem Westen und dem Kreml aussagen. Hinter jeder dieser Affären verbirgt sich ein Machtkampf um diplomatische und geostrategische Fragen. Kämpfe um Einfluss, Angriffe auf die Integrität Russlands und seine Energieressourcen - jeder Giftanschlag offenbart die Hintergründe eines unglaublichen Schachspiels in der Tradition des Kalten Krieges und verkörpert, was seit Beginn des Konflikts mit der Ukraine auf dem Spiel steht.
Um dieser Geschichte auf die Spur zu kommen, werden vier Vergiftungsfälle untersucht, die trotz der unterschiedlichen Methoden, Ziele und Machtverhältnisse ein merkwürdig kohärentes Gesamtbild ergeben: 2006 - Alexander Litwinenko (verstorben), 2015 bis 2017 - Wladimir Kara-Mursa (seit 2022 in Haft), 2018 - Sergej Skripal (verschollen), 2020 - Alexej Nawalny (seit 2022 in Haft).
Jeder dieser Giftanschläge steht für einen Teilaspekt der russischen Strategie, die darauf abzielt, die alte Macht wiederzuerlangen und die russischen Interessen auf der internationalen Bühne durchzusetzen. Gleichzeitig sind sie das Ergebnis von den Spannungen und Meinungsverschiedenheiten mit den westlichen Ländern, aber auch den Zugeständnissen, mit denen diese versuchen, den wachsenden Machthunger des Kreml zu zügeln.
Die dreiteilige Dokumentation basiert auf einer langjährigen Recherche, zu der die Protagonisten des Films beigetragen haben - der britische Richter, der Wladimir Putin als Auftraggeber der Vergiftung von Alexander Litwinenko bezeichnete, ehemalige enge Vertraute von Wladimir Putin, die besten Russland-Experten in Europa und den USA sowie führende internationale Diplomaten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 26.05.2023 um 09:55 Uhr auf arte.