Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Wer hilft noch?

Quelle: ARD-Pressebild
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Ein Jahr lang ist schon Krieg in der Ukraine. Die Hilfsbereitschaft der Deutschen war am Anfang groß: Sachspenden wurden tonnenweise gesammelt, es floss viel Geld für Hilfsorganisationen. Mittlerweile hat die Hilfsbereitschaft stark abgenommen. Aber es gibt immer noch Menschen, die direkt in der Ukraine Hilfe organisieren. Der "Exakt"-Reporter Thomas Datt begleitet einige von ihnen in ihrem Alltag.
Er zeigt die Arbeit der Hilfsorganisation "Mission Lifeline" aus Dresden, die einen ständigen Stützpunkt in Odessa unterhält. Von dort aus versorgt ein Team ältere Leute im Umland der Stadt mit Lebensmitteln und Medikamenten. Außerdem betreibt die Hilfsorganisation ein 100-Zimmer-Hotel als Unterkunft für Binnengeflüchtete. Wie funktioniert das und kann "Mission Lifeline" auch mit weniger Spenden die Hilfe aufrecht erhalten?
In der Zentralukraine besucht der Reporter Thomas Datt ein deutsches Ehepaar aus dem Vogtland. Die Sachsen betreiben hier eine Bäckerei, eine Mühle und Landwirtschaft und organisieren Hilfe im Alltag für ihr Dorf. Seit 20 Jahren halten die Döbrichs ihr christliches Hilfsprojekt in der Ukraine am Leben. Trotz des Krieges sind sie in der Krisenregion geblieben.
Was bedeutet das im Alltag? Der ist für viele in der Ukraine voller Entbehrungen. Aufgrund der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur fällt der Strom aus, wird mehrere Stunden am Tag abgestellt, funktionieren Mobilfunkempfang und Internet sowie Heizung teilweise nur eingeschränkt. Vielerorts fällt auch die Wasserversorgung aus, weil die Pumpen elektrisch betrieben werden.
Die Leute - jüngst bei Kiew gesehen - gehen erstaunlich pragmatisch und gelassen damit um. Einige bauen eine Autobatterie so um, dass sie einen Internetrouter antreiben kann. Andere setzen auf Generatoren oder Minisolaranlagen. Alle bevorraten sich mit großen Wassergallonen, oder graben eigene Brunnen. Großstädte wie Kiew und Odessa richten Wärmestuben für den Fall des totalen Blackouts ein.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 22.02.2023 um 20:45 Uhr auf MDR.