Es war einmal im Irak

Invasion

60min, Großbritannien 2019
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)

Als die "Koalition der Willigen" 2003 in den Irak einmarschiert, ist die Stimmung der irakischen Bevölkerung gespalten. Viele hoffen auf ein besseres Leben, andere schwören Saddam Treue.

Der Krieg schien rasch entschieden zu sein, so rasch, dass der Kriegsfotograf Ashley Gilbertson schon fürchtete, er habe ihn verpasst. Doch der eigentliche Krieg sollte erst beginnen. Unterschiedliche Protagonisten erzählen von ihrer Sicht auf die Invasion.

Da ist Waleed. Er war 18, als George W. Bush Saddam Hussein nur 48 Stunden gab, um den Irak zu verlassen. Wie viele irakische Teenager in der Zeit war er vernarrt in den Westen. Das Leben unter Saddam war erdrückend, angetrieben von Angst und Paranoia. Wenn Krieg bedeutete, dass das Leben irgendwann dem in Hollywoodfilmen ähneln würde, dann - in Waleeds Worten - "ziehen wir es durch".

Andere liebten Saddam, kopierten sogar die Art, wie er Zigarren rauchte. Oder sie lehnten ihn zwar ab, wegen der vielen Kriege, die er geführt hatte, aber fürchteten den Angriff der Koalitionstruppen.

Wie wenig die Amerikaner und Briten das Land verstanden, das sie unter dem Vorwand, Saddam verfüge über Massenvernichtungswaffen, angriffen, wird am Beispiel des Elitesoldaten Rudy erzählt. Seine Truppe errichtete Straßensperren und stellte Schilder auf, die allen befahlen, dort anzuhalten. Als ein Jeep mit einer irakischen Familie einfach weiterfuhr, töteten sie alle Insassen: Großvater, Mutter, die Kinder. Erst hinterher wurde ihnen klar, dass es Analphabeten waren, die das Warnschild nicht hatten lesen können.

Ein grausamer Vorfall, der emblematisch für ein Vorgehen war, mit dem die westlichen Truppen nach und nach das Vertrauen der Bevölkerung verspielten. Die Jahre von Leid und Chaos, die der Invasion folgten, waren schon in ihren Anfängen angelegt.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 02.12.2022 um 08:20 Uhr auf ZDFinfo.