Corona: In 100 Tagen in die Pandemie

Frankreich 2022

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

COVID-19 hat jüngsten Schätzungen zufolge zwischen 13 und 17 Millionen Menschen das Leben gekostet und zu einer Lähmung der Weltwirtschaft geführt. Von den ersten Warnungen chinesischer Ärzte in Wuhan im Dezember 2019 bis zum Lockdown in Europa, wo die Pandemie ab März 2020 besonders heftig wütete, zeichnet die Dokumentation 100 Tage eines Wettlaufs mit der Zeit nach, in denen sich alles entschied.
Anhand bisher unveröffentlichter Dokumente und Interviews mit Schlüsselfiguren des internationalen Krisenmanagements enthüllt die Dokumentation, wie viele Gelegenheiten versäumt wurden, die rasante weltweite Ausbreitung des Virus aufzuhalten. Da waren zunächst die Verzögerungstaktiken der chinesischen Gesundheitsbehörden: Obwohl sie durch internationale Abkommen dazu verpflichtet waren, informierten sie die WHO nicht von der Entdeckung eines neuen Virus. Die Regierung in Peking hielt entscheidende Informationen zurück und zögerte, Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu ergreifen.
Die WHO ihrerseits zögerte zu lange mit der Erklärung des internationalen Gesundheitsnotstands und täuschte so über den tatsächlichen Ernst der Lage. Ihre Mitgliedsstaaten hatten sie nicht mit der erforderlichen Unabhängigkeit und den Befugnissen ausgestattet, um ihrer eigentlichen Aufgabe gerecht zu werden: der Verhinderung einer Pandemie.
In der Überzeugung, dass ihre Gesundheitssysteme bestens gerüstet seien, glaubten die europäischen Politiker zu lange, sie seien vor einer drohenden Gesundheitskrise gewappnet. Tatsächlich jedoch war die Pandemie-Prävention vernachlässigt worden.
Warnungen vor einer asymptomatischen Ansteckung und Tausenden von Todesfällen, die eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus zur Folge haben könnte, wurden in den Wind geschlagen. Doch hätten die Entscheidungsträger anders handeln können? Besaßen sie die Möglichkeit, diese Pandemie zu verhindern? Hätte die Ausbreitung des Virus zumindest verlangsamt werden können, um sich besser auf die Pandemie vorzubereiten und so die Zahl der Opfer zu verringern?
Seit bald drei Jahren leben wir mit dem neuen Coronavirus. Die Pandemie hat die Welt und unseren Alltag auf den Kopf gestellt. Und wirft nach wie vor viele Fragen auf. Der Dokumentarfilm „Corona – In 100 Tagen in die Pandemie“ widmet sich der Zeit zwischen November 2019 und März 2020. Die Investigation untersucht die Ausbruchphase des Virus, in der die Entwicklung zur weltweiten Epidemie nicht gestoppt wurde. Wurden falsche Maßnahmen ergriffen oder wichtige Mittel ungenutzt gelassen? Seit wann hat China von dem neuen Coronavirus gewusst und warum wurde die Weltgemeinschaft so spät informiert? Welche Rolle spielte die Weltgesundheitsorganisation WHO und was haben die einzelnen Staaten im Corona-Krisenmanagement voneinander gelernt?
Wie es um eine medikamentöse Behandlung der Erkrankten steht, beleuchtet die Investigation „Corona-Pille – Forschung mit Hindernissen“. Zwei Jahre lang wurden die Forscher der Covid-19-Taskforce am Institut Pasteur in Lille beobachtet. Dort dreht sich alles um ein vielversprechendes Molekül. Doch finanzielle und bürokratische Hindernisse stehen einem Durchbruch im Weg. Ein Forschungsprozess mit vielen Höhen und Tiefen, der bisher kaum erzählt wurde.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 18.10.2022 um 21:45 Uhr auf arte.

18.10.2022
21:45
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
18.10.2022 21:45 Uhr arte