Die Geschichte des Musée d'Orsay

Vom Luxus-Bahnhof zum Kunsttempel

45min, Frankreich 2020
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)

Das Musée d'Orsay in Paris ist eines der weltweit angesehensten Kunstmuseen - früher jedoch war es ein Bahnhofsgebäude. Architektonische Geniestreiche prägen seine wechselvolle Geschichte.

Das Gebäude, das heute eine bedeutende Sammlung impressionistischer Kunst beherbergt, begann als Meisterwerk der Belle Époque: Als damals hochmoderner Bahnhof huldigte der Gare d'Orsay den Innovationen des Industriezeitalters. Dennoch wurde er von der Zeit überholt.

Mit seinem massiven Metallgerüst und dekorativen Elementen aus Glas wirkte der Gare d'Orsay imposant und filigran zugleich. Beim Bau bediente sich Architekt Victor Laloux technischer Innovationen, die auch für den Eiffelturm und die ersten Wolkenkratzer in Amerika angewendet wurden.

Der neue Gare d'Orsay war zunächst eine Sensation. Pünktlich zur Weltausstellung 1900 in Paris wurde der Bahnhof eingeweiht, um die Abermillionen von Besuchern prunkvoll in Empfang zu nehmen.

Doch trotz hochmoderner Fahrstühle und Gepäckbänder wurde der futuristische Bahnhof den Anforderungen des Bahnverkehrs schließlich nicht mehr gerecht, und er wurde stillgelegt. Das einst prächtige Hauptschiff verfiel – bis der Bau in den 1980er-Jahren als modernes Museum wiederbelebt wurde.

Heute beherbergt das Musée d'Orsay Gemälde, Skulpturen, Fotografien, dekorative Kunst, Grafiken und Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. An den ehemaligen Bahnhof erinnern jedoch immer noch die gusseisernen Säulen, die gigantische Wanduhr und die Regionalzüge, die im Untergrund des heutigen Musée d'Orsay verkehren.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 23.10.2022 um 18:10 Uhr auf ZDFinfo.