Das Tal des Lebens - Afrikas Rift Valley (2/2)

Wüstenglut und Korallenriffe

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Osten des Rift Valley liegt im Regenschatten der Berge, die Trockenzeit ist lang und hart. Hier befindet sich der über 10.000 qkm große Ruaha Nationalpark. Nilkrokodile haben eine raffinierte Taktik entwickelt: Mit ihren riesigen Leibern riegeln sie flache Buchten ab, treiben die Fische in die Enge, und fressen anschließend einen nach dem anderen.
Die wahren Herrscher von Ruaha aber sind die Elefanten. Ihre Zahl wird auf 15.000 geschätzt. Das Filmteam hatte Glück und konnte eine Geburt und die ersten Gehversuche eines Elefantenbabys filmen.
Das westliche Rift ist grün, tropisch und fruchtbar. Hier gibt es Regenwälder und den drittgrößten Süßwassersee der Welt, den Tanganjika-See. Er ist Afrikas größtes Süßwasserreservoir, blau, sauber und abgrundtief. Gäbe es hier kein Wasser, würde man in den größten Canyon der Welt blicken: 670 Kilometer lang und fast 1.500 Meter tief. Die Schimpansen am Tanganjika-See sind durch Jane Goodall berühmt geworden. Was kaum jemand weiß: Seit über 40 Jahren erforschen japanische Wissenschaftler die Menschenaffen am Ostufer des Sees.
Einen starken Kontrast zu der üppigen Vegetation des Regenwaldes bilden die flachen, salzigen Seen im östlichen Rift. In den Sodaseen fühlt sich nur eine Tierart wirklich wohl - Flamingos. In Millionenstärke ziehen sie von einem See zum nächsten und filtern winzige Algen und Bakterien aus dem Wasser.
Weit im Norden des Großen Grabens, in den äthiopischen Simien-Bergen, leben die seltenen Dscheladas, die wohl ungewöhnlichsten Primaten der Welt. In großen Gruppen bewegen sie sich nur am Boden fort und fressen ausschließlich Gras.
Einen starken Kontrast zur heißen und kargen Vulkanlandschaft des Rift Valley bilden die Korallenriffe des Roten Meeres. Sie sind Heimat von bizarren Rotfeuerfischen, eleganten Skalaren und lustigen Clownfischen.
Film von Harald Pokieser und Paul Reddish
Das afrikanische Rift Valley ist ein Ort der Superlative: Mehr als 6000 Kilometer lang, reicht es vom Jordantal über das Rote Meer, das Hochland Äthiopiens und Ostafrika bis nach Mosambik. Als Wiege der Menschheit ist es berühmt geworden. In den glutheißen Tälern zwischen Äthiopien und Tansania finden Wissenschaftler bis heute Fossilien früher Menschen. Die zweiteilige Dokumentation ist ein eindrucksvolles Porträt dieser weltberühmten Landschaft und ihrer Bewohner.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 31.07.2022 um 13:15 Uhr auf Das Erste.