Gebirgswelten

Geheimnisvolle Anden

Film von Christoph Röckerath
45min, Kolumbien 2022
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Die längste Gebirgskette der Erde zieht sich entlang der Westküste Südamerikas. Die Anden verlaufen durch sieben Länder und bilden einen eigenen Kosmos mit Jahrtausende alten Traditionen.

Die Dokumentation gibt Einblick in diese verborgene Welt: Von Kolumbien bis Feuerland taucht ZDF-Autor Christoph Röckerath ein in das Leben der Anden-Bevölkerung. Er geht der Frage nach, wie die Menschen ihre Kultur und Identität schützen und pflegen.

Die Reise beginnt im grünen Hochland von Kolumbien. Seit Jahrtausenden begleitet die Koka-Pflanze, das heilige und heilende Kraut der Ureinwohner, das Leben in den Anden. Doch in den letzten Jahrzehnten wurde Koka seiner traditionellen Bedeutung beraubt und zu Kokain gemacht. Eine indigene Unternehmerin hat sich nun das eigene Erbe zurückerobert und stellt aus der Pflanze Tees gegen die Höhenkrankheit, Salben und sogar Bier her. Sie kämpft dabei nicht nur gegen das Stigma einer tödlichen Droge, sondern auch gegen mächtige Lebensmittelkonzerne.

In Ecuador versuchen zwei junge Biologen die letzten Kondore zu retten. Das mächtige Wappentier des Landes ist vom Aussterben bedroht. Stundenlang harren sie aus in den eisigen Höhen im Schatten der mächtigen Vulkane rund um Quito, um die verbliebenen Tiere zu fangen und mit Peilsendern zu versehen.

Weiter südlich in der argentinischen Provinz Jujuy, träumt Claudio davon auf 3600 Metern im höchsten Weinkeller der Welt, versteckt in einer alten Mine, den besten Rotwein der Welt zu erschaffen. "Aus dem Schoß der Pacha Mama, der Mutter Erde", wie Claudio sagt. "Hier liegt der Wein in der Stille, in der Ruhe, er ist die Essenz des Friedens." Die Essenz der Anden, die sein Leben prägen. "Die Anden waren das Erste, das ich gesehen habe, als ich auf die Welt kam, und sie sollen das Letzte sein, wenn ich sie verlasse."

Auf der anderen Seite der Berge - in Peru - gehen Geister und Götter eine pragmatische Koalition ein, die so typisch ist für die Anden. Jedes Jahr im Juni pilgern Tausende auf 5000 Meter Höhe. Die größte Wallfahrt Perus vermischt die ursprünglichen Rituale und Traditionen der Inka mit christlichem Glauben. Auf dem Berg feiern sie christliche Gottesdienste und beten dabei nach wie vor auch den Sonnengott an.

Die Anden bestehen nicht nur aus Gipfeln, auch ihre Tiefen bergen Geheimnisse. José Luiz aus Santiago de Chile fand heraus, dass er Nachfahre des indigenen Volkes der Selk'nam ist, das offiziell als ausgerottet gilt. Sie besiedelten einst das im Süden gelegene Feuerland und gaben der Insel ihren Namen, als der Entdecker Magellan vom Meer aus ihre Lagerfeuer sah. Mit dem weißen Mann kam der Tod. Vor allem Schafzüchter jagten die Ureinwohner. Anfang des 20. Jahrhunderts galten sie als vernichtet. Wir begleiten José Luiz nach Feuerland. Es ist eine emotionale Reise zur eigenen Identität und der Frage, wie ein Land mit seiner Vergangenheit umgehen soll.

Am offiziellen Ende der Welt, jenseits der südlichsten Stadt der Erde, dem argentinischen Ushuaia, versinken die Berge langsam in den eisigen Fluten des Südatlantiks. Am Grund der letzten Täler regiert die majestätische Seespinne. Eine international bekannte Delikatesse und tägliches Brot der traditionellen Fischer. Und so endet der Film auf dem Meer, umgeben von Pinguinen und Walen, im Schatten der letzten Ausläufer der Anden.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 04.08.2022 um 22:15 Uhr auf ZDF.