Piaf: Ohne Liebe ist man nichts

Frankreich 2003

Quelle: ARD-Pressebild
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Sie war weder verführerisch noch besonders schön, ähnelte nicht im Entferntesten einer Ava Gardner oder Rita Hayworth: Edith Piaf war eher schmächtig, klein und zerbrechlich. Sie trug bei ihren Auftritten nie etwas anderes als ein schlichtes schwarzes Kleid. Und doch waren alle von ihr hingerissen, denn sie strahlte Leidenschaft und Tragik aus. Als 16-Jährige begann sie auf den Straßen, den Hinterhöfen und in den Kneipen von Paris zu singen.
Dort wurde sie vom Kabarettbesitzer Louis Leplée entdeckt. Für ihre melancholischen Lieder bei ihren ersten Auftritten spendete ihr das Pariser Publikum frenetischen Beifall, und die Zeitungen feierten sie als „Spatz von Paris“. Aus dem Straßenkind wurde der Star Edith Piaf. Mit ihrer kraftvollen, expressiven und leidenschaftlichen Stimme wurde die begnadete Sängerin zum Inbegriff des französischen Chansons.
Zu ihren größten Erfolgen zählen unter anderem „Je ne regrette rien“, „La vie en rose“, „Milord“ und „Padam … padam“. Von Liebe und Glück, von Tod und Abschied – kurz: von der menschlichen Existenz – handelten alle ihre Lieder. Die Sängerin der „Hymne à l’amour“ verkörperte die Liebe und war doch oft selbst unglücklich, vor allem nach dem plötzlichen Tod ihres Freundes Marcel Cerdan im Jahr 1949. Diesen Verlust hat sie nie verwunden. Trotz gesundheitlicher Probleme nach einem schweren Verkehrsunfall im Jahr 1958 stand sie immer wieder auf der Bühne. Sie liebte das Leben, die Männer und die Liebe.
1962 heiratete sie den 20 Jahre jüngeren Sänger Théo Sarapo und sorgte damit für einen der letzten Skandale ihres Lebens. Mit ihm stand sie bei einem ihrer denkwürdigsten Auftritte in der Pariser Konzerthalle Olympia im Winter 1962/63 ein letztes Mal auf der Bühne – unter anderem mit ihrem neuen Chanson „Le droit d’aimer“ („Das Recht zu lieben“). Edith Piaf starb im Alter von 47 Jahren.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 21.06.2022 um 01:55 Uhr auf arte.