Schätze unter Verschluss - Das System Freeport

Deutschland 2021

Quelle: ARD-Pressebild
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Ob in Singapur, der Schweiz oder Luxemburg - weltweit ist ein diskreter Service auf dem Vormarsch: die Lagerung von Werten wie Kunst, Gold, Weinen oder Oldtimern in gesicherten Zolllagern, so genannten Freeports. Die Betreiber-Länder werben mit den Vorteilen der Lager: Sie sind maximal gesichert, und solange Werte dort liegen, bleiben die Besitzer von Zoll und Umsatzsteuer verschont.
Doch Kritikerinnen und Kritiker aus der Kunst- und Finanzwelt fürchten: Freeports könnten als legale Schlupflöcher für Steuervermeidung und Schattengeschäfte dienen. Ursprünglich als vorübergehende Transitzonen geschaffen, würden wegen der niedrigen Zinsen immer mehr Schätze dort langfristig “geparkt”, oft sogar anonym, ohne dass man die wahren Besitzerinnen und Besitzer zurückverfolgen kann. Auch könnten Güter innerhalb der Depots weiterverkauft werden - ein weiteres Risiko für undurchsichtige Geschäfte.
Und Museumsmanagerinnen und -manager beklagen, durch die geheimen Depots würden Werke oft für lange Zeit aus der Öffentlichkeit verschwinden, mit dem Effekt einer großen Wertsteigerung. Wie berechtigt sind solche Fragen und Zweifel? Gibt es ein “System Freeport”? Wieviel Vermögen steckt hinter den Mauern der verschwiegenen Wertelager? Und warum unterstützt die Politik den Bau und Betrieb solcher Zollfreilager?
Martin Gronemeyer und Michaela Kirst begeben sich auf eine spannende Spurensuche, um diese Fragen zu beantworten und gewähren dabei Einblicke hinter die Mauern und Stahltore der verschwiegenen Hochsicherheitslager, die der Allgemeinheit sonst verschlossen bleiben.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 02.11.2021 um 21:55 Uhr auf arte.