Garten Eden
Liebesfrucht der Götter: Der Granatapfel
Granatäpfel aus Elche, Zwetschgen aus Bühl, Maronen aus dem Gebiet der Ardèche, Artischocken aus Sant'Erasmo - sie alle eint eins: Ihre Herkunftsbezeichnungen prägen ganze Landschaften. Die vierteilige Reihe "Garten Eden" reist einmal quer durch Europas Gärten und porträtiert Obst- und Gemüsesorten, die eine besondere Bedeutung für ihre Region haben. Heute: Im spanischen Südosten liegt eines der größten Anbaugebiete für den roten Granatapfel. Hunderte kleine landwirtschaftliche Betriebe ernten hier im Spätherbst in der Umgebung der Stadt Elche die Sorte Mollar. Sie zeichnet sich durch besonders weiche und süß schmeckende Kerne aus.
Manual Rino, genannt Trino, ist seit fast 40 Jahren Granatapfelbauer. Ende September bis Anfang November ist Erntezeit. Die Früchte werden in Handarbeit vom Baum gepflückt, denn eine Maschine hat dafür nicht das nötige Feingefühl. Behutsam werden die Granatäpfel in die Kiste gelegt, nicht geworfen. Reißt die Haut, verfault das Innere.
Die Frucht ist tief in der Geschichte der Region verwurzelt. Das zeigen archäologische Funde von karbonisierten Granatäpfeln aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Auch in der Küche hat die Frucht ihren festen Platz auf der Speisekarte und erweist sich als überraschend vielseitig.
Liebesfrucht der Götter, Symbol für Fruchtbarkeit und Schönheit, Quell ewiger Jugend - um kaum eine andere Pflanze ranken sich so viele Mythen und Legenden wie um den Granatapfel. Heute gilt er als wahre Wunderwaffe gegen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Störungen, Bluthochdruck und Krebs. In den letzten Jahren hat sich auch die Medizin mit der Wirkung des Granatapfels auf die Gesundheit beschäftigt. Autor Marcus Fischötter besucht den Ernährungswissenschaftler Fernando Roche von der Universität in Elche. Der untersucht derzeit, ob der Granatapfel das Fortschreiten von Alzheimer bremsen kann. Dokumentationsreihe Deutschland 2017
Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 17.10.2021 um 18:25 Uhr auf arte.
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