Galileo Galilei

Urknall der modernen Physik

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Wie kein anderer Wissenschaftler steht Galileo Galilei für einen historischen Umbruch, für den Beginn der modernen Naturwissenschaft, die heute in allen Bereichen unser Leben durchdringt. Das Dokudrama zeichnet das wechselhafte Leben eines kritischen Geistes, eines findigen Experimentators, des leidenschaftlichen Verfechters eines auf Beobachtung, nicht auf Überlieferung basierenden Weltbildes.
Politisch eher unklug gerät er im Zeitalter der Gegenreformation in einen Konflikt mit der Kirche - die ihn dennoch immer wie einen großen Gelehrten und nicht wie einen Ketzer behandelt. Der neugierige Student in Pisa beobachtet das Schwingen eines Leuchters in der Kathedrale und leitet daraus schließlich die Pendelgesetze ab - Grundlage der mechanischen Uhr. Mit Falluntersuchungen widerlegt er die große Autorität dieser Zeit: Aristoteles. Galilei optimiert mit neuen Linsen das Teleskop und vermarktet das geschickt. Er entdeckt aber auch, dass der Mond Berge hat und der Jupiter eigene Monde. Er nennt sie "Mediceische Gestirne".
Der Großherzog der Toskana, Cosimo II. de' Medici, macht ihn daraufhin zum gut bezahlten Hofmathematiker. Er vertritt die These von Kopernikus, nicht die Erde sei das Zentrum der Welt, sondern sie drehe sich wie alle anderen Planeten um die Sonne. Theologen brandmarken diese Idee als ketzerisch. Im Kern geht es allerdings um die Deutungshoheit der katholischen Kirche im Zeitalter der Gegenreformation, während Europa vom Dreißigjährigen Krieg gebeutelt wird. Galilei wird angeklagt und muss abschwören. Erst 1992 rehabilitiert ihn Johannes Paul II. offiziell.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 11.09.2021 um 20:15 Uhr auf arte.