Höllische Paradiese!

Norfolk Island, Pazifik

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Norfolk Island im Pazifik galt lange Zeit als das härteste Gefängnis im britischen Empire. Die winzige Insel wurde gleichzeitig mit dem etwa 2.000 Kilometer entfernten Australien zur Strafkolonie gemacht. Wer in Australien Schwierigkeiten machte, wurde nach Norfolk Island gebracht und dort in Ketten zur Zwangsarbeit verurteilt. Dieses unmenschliche Strafsystem existierte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Insel von Queen Victoria den Nachkommen der Mannschaft der "Bounty" geschenkt wurde. Sie verwandelten die Insel wieder in ein Naturparadies, erhielten aber die Spuren der grausamen Geschichte der Insel.
Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten leben ausschließlich auf Norfolk Island und nirgends sonst auf der Welt. Viele von ihnen waren in ihrem Bestand stark bedroht, bis sie durch die Arbeit der Insulaner gerettet werden konnten. Dazu gehören die einzigartigen Grünen Papageien, von denen es um die Jahrtausendwende nur noch eine Handvoll gab - und von denen heute wieder mehr als 400 leben, zwischen Farnen, die bis zu 20 Meter hoch werden können.
Tragische Geschichten haben sich auf der Insel und vor ihren Küsten abgespielt. Dort lässt sich neben der faszinierenden Unterwasserwelt auch das berühmteste Schiffswrack der australischen Geschichte entdecken und erleben, wie noch heute die Fracht mit kleinen Holzbooten auf die Insel geliefert wird. Denn Norfolk hat viele Riffe, aber keinen Hafen.
Die Menschen haben ein unglaubliches Talent, Naturparadiese in eine Hölle auf Erden zu verwandeln. Die Dokumentationsreihe "Höllische Paradiese" von Frank Mirbach und Jürgen Vogt erzählt von Trauminseln, die zu Strafkolonien gemacht wurden - wie Norfolk Island im Pazifik, die Insel Pianosa im Mittelmeer und die Îles du Salut vor der Küste Französisch-Guayanas, die durch den Roman "Papillon" und dessen Verfilmung weltberühmt wurde.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 15.09.2021 um 10:45 Uhr auf arte.