Höllische Paradiese!
Îles du Salut, Atlantik
Berühmt wurden die Îles du Salut, die "Inseln des Heils", vor der Küste von Französisch-Guayana durch den 1969 veröffentlichten Roman "Papillon" von Henri Charrière, der die unmenschlichen Zustände in der berüchtigtsten Strafkolonie der Welt beschreibt. Nach Abschaffung der Sklaverei 1848 wurden die Sklaven durch Sträflinge ersetzt. In verschiedenen Lagern auf dem südamerikanischen Kontinent leisteten sie Zwangsarbeit. Die Inseln, nur 13 Kilometer vor der Küste gelegen, wurden zum Gefängnis im Gefängnis.
Ab 1852 entstanden die Gebäude, die heute größtenteils vom Urwald überwuchert sind. Seit 1971 gehören die Inseln zum Weltraumbahnhof in Kourou. Seither werden die Gebäude nach und nach restauriert, um die Ruinen der Strafkolonie als Zeugnisse der Geschichte zu erhalten. Dazu gehören unter anderem die Stahlkonstruktionen des Gustave Eiffel, die auf der "Insel der Stille" den Zellentrakt überdachten. Deren Restaurierung ist eine Gratwanderung, denn gleichzeitig sollen die einzigartigen Pflanzen erhalten werden, die die Ruinen überwuchern.
Die Dokumentation erzählt in einzigartigen, fast 90 Jahre alten Archivaufnahmen, die Geschichte der Insel. Sie zeigt aber auch die vielfältige Natur und die Menschen, die sich für deren Erhaltung einsetzen. Außerdem wird verdeutlicht, welche Rolle die Inseln heute für die Weltraumforschung spielen. Denn die Aufnahmen vom Start der Ariane-Raketen hat jeder schon mal gesehen; gefilmt wurden sie auf den Îles du Salut.
Die Menschen haben ein unglaubliches Talent, Naturparadiese in eine Hölle auf Erden zu verwandeln. Die Dokumentationsreihe "Höllische Paradiese" von Frank Mirbach und Jürgen Vogt erzählt von Trauminseln, die zu Strafkolonien gemacht wurden - wie Norfolk Island im Pazifik, die Insel Pianosa im Mittelmeer und die Îles du Salut vor der Küste Französisch-Guayanas, die durch den Roman "Papillon" und dessen Verfilmung weltberühmt wurde.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 15.09.2021 um 10:00 Uhr auf arte.
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