Nur der Teufel lebt ohne Hoffnung
Politische Gefangene in Usbekistan
"Nur der Teufel lebt ohne Hoffnung" ist ein gängiges Sprichwort in Usbekistan, einer ehemaligen Sowjetrepublik nördlich von Afghanistan. Unzerbrechlich ist auch die Hoffnung von Dilya Erkinzoda. Sie wurde zur Menschenrechtsaktivistin, als ihr Bruder Iskandar ins Gefängnis geworfen wurde. Er wurde fälschlicherweise beschuldigt, 1999 an einem Terroranschlag in Usbekistans Hauptstadt Taschkent beteiligt gewesen zu sein.
Iskandar wurde gefoltert und gezwungen, ein Geständnis zu unterschreiben. Später wurde er in ein Wüstengefängnis in Usbekistan gebracht. Seit diesem Tag kämpft Dilya dafür, Iskandars Unschuld zu beweisen und ihn aus dem Gefängnis zu befreien. Wegen ihres Einsatzes für die Rechte von politischen Gefangenen wurde Dilyas Familie als "Terroristenfamilie" abgestempelt, doch sie gaben nicht auf. Im Jahr 2008 erhielten Dilya, ihre Familie und ihre Eltern politisches Asyl in Schweden.
Doch auch aus der Ferne lässt Dilya nichts unversucht, ihren Bruder aus dem Gefängnis zu bekommen. Für lange Zeit gibt es kein Lebenszeichen von Iskander, doch plötzlich erhält Dilya eine Textnachricht aus dem Gefängnis von einem Mithäftling: "Iskandar geht es gut und er sendet seine Grüße an die Familie." Als Usbekistans langjähriger Diktator Karimow stirbt, beginnt der neue Präsident mit der Freilassung politischer und religiöser Gefangener. Wird Iskandar ebenfalls freikommen? Die Dokumentation begleitet Dilya und ihre Familie auf ihrer jahrelangen Odyssee, denn: Nur der Teufel lebt ohne Hoffnung.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 31.08.2021 um 01:50 Uhr auf arte.