Hannibal - Marsch auf Rom

Deutschland/Frankreich 2017

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Welchen Weg der karthagische Feldherr Hannibal im Jahr 218 vor Christus über die Alpen nahm, ist eines der großen Rätsel der Geschichte. Jetzt glauben Forscher, die Route anhand von Pferdemist beweisen zu können.
Schon zu seinen Lebzeiten war die Leistung Hannibals Legende. Tausende Soldaten und Reiter marschierten in fünf Monaten rund 1.500 Kilometer von der Iberischen Halbinsel über die Alpen bis nach Italien. Aufsehen erregten vor allem die Kriegselefanten - solche Tiere hatte man in dieser Region noch nicht gesehen. Die Karthager, damals eine Supermacht am Mittelmeer, nutzten die Tiere aber schon länger für den Kriegseinsatz.
Die Frage, welche Route Hannibal durch die Alpen nahm, fasziniert Abenteurer und Wissenschaftler bis heute. Jetzt glaubt eine Forschergruppe beweisen zu können, dass Hannibal den Weg über den fast 3.000 Meter hohen Col de la Traversette nahm. "Nur von hier aus konnte Hannibal in die Poebene blicken", sagt der Geomorphologe William Mahaney. In den Quellen sei dieser Blick beschrieben.
Der Kanadier und sein Team, darunter der Mikrobiologe Chris Allen von der Universität Belfast, haben Bodenproben von der französischen Seite des Passes ausgewertet. Die darin gefundenen Darmbakterien weisen darauf hin, dass eine große Anzahl Tiere zu Hannibals Zeiten dort durchgezogen sein muss. Auf einer Expedition im Sommer 2017 haben sie nun Proben von der italienischen Seite des Passes genommen. Sie hoffen, dass die Ergebnisse ihre These untermauern. Welchen Weg der Karthager auch genommen hat - der Marsch auf Rom war eine taktische und logistische Meisterleistung.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 18.07.2021 um 16:05 Uhr auf arte.