Ärzte, Heiler, Lebensretter - Medizingeschichte im Südwesten

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Ärzte und Tüftler aus dem Südwesten haben das Leben tausender Menschen gerettet, sie haben grausame Krankheiten besiegt und wunderbare Heilmittel entdeckt. Sie haben Großes geleistet und Medizingeschichte im Südwesten geschrieben.


Ärzte und Tüftler aus dem Südwesten haben das Leben tausender Menschen gerettet, sie haben grausame Krankheiten besiegt und wunderbare Heilmittel entdeckt. Sie haben Großes geleistet und Medizingeschichte im Südwesten geschrieben.

Karl Storz aus Tuttlingen hat großen Anteil daran, dass viele Operationen keine gewaltigen Narben mehr hinterlassen und das Risiko von Eingriffen in vielen Fällen geringer ist. Der Erfinder und Hersteller von chirurgischen Instrumenten gilt als Pionier der Endoskopie und schuf die Voraussetzung für die heute gängigen minimalinvasiven Operationen.

Auch Johann Georg Heine, 1771 im Schwarzwaldörfchen Lauterbach geboren, war technisch hoch begabt. Er gilt als der Begründer der Orthopädie. Mit seinen Konstruktionen und Prothesen konnten tausende Menschen wieder gehen. Spuren seiner Erfindungen lassen sich selbst heute noch in der modernen Orthopädie entdecken.

Auch die Lebensgeschichte des Arztes Theodor Binder aus Lörrach fasziniert bis heute. Gemeinsam mit seiner jungen Frau machte er sich in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf den Weg und widmete sein Leben den Indios in Südamerika, um die sich niemand kümmerte. In Peru baute er den Ureinwohnern ein Krankenhaus, lernte ihre Sprache, gewann ihr Vertrauen. 2011 verstarb er als 92-Jähriger in Lörrach. Sein Lebenswerk ist in Deutschland kaum bekannt, doch in Peru genießt er als "yatun Papa" - "Vater von allen" - bis heute höchstes Ansehen.

Im Mittelalter gab es keine Krankenhäuser, da lag die Heilkunde in den Händen der Klöster. Die berühmte Nonne Hildegard galt vor 900 Jahren als Heilkundige. Ihr Vermächtnis wirkt bis heute nach. Gerade in Zeiten von boomender Alternativmedizin ist das Interesse an altem Heilwissen wieder groß. So behandeln mittlerweile auch Mediziner nach Hildegard von Binge, darunter sogar mit mittelalterlichen Methoden wie Aderlass und Schröpfen.

Wie ein tödlicher Unfall zum Engagement für die Rettung von Menschen führt, zeigt das tragische Schicksal der Familie Steiger aus Winnenden bei Stuttgart. 1969 starb der neunjährige Björn Steiger nach einem Verkehrsunfall, weil es eine ganze Stunde dauerte, bis ein Rettungswagen organisiert war. Danach setzte sich Vater Siegfried für ein großes Ziel ein: Kein Mensch soll mehr sterben, weil die Hilfe zu spät kommt. Mit seiner Björn-Steiger-Stiftung regte er viele Maßnahme an, die heute selbstverständlich erscheinen: Notrufsäulen, Sprechfunk im Rettungsdienst und bundeseinheitliche Notrufnummern.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 27.09.2020 um 08:15 Uhr auf SWR.

27.09.2020
08:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1601187300
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Gesundheit/Medizin, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
27.09.2020 08:15 Uhr SWR
27.09.2020 08:15 Uhr SR
13.05.2018 20:15 Uhr SR
13.05.2018 20:15 Uhr SWR