Zahlen schreiben Geschichte

6. August 1945 - Hiroshima

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Längst ist Hiroshima nicht mehr nur der Name einer Stadt, sondern steht symbolisch für die Angst vor einem Atomkrieg. Die Geschichte Hiroshimas ist reduziert auf jenen Moment ihrer Vernichtung; keine Erinnerung, die nicht vom Schrecken jener Tage erzählt. Doch wie gedenkt man einer solchen Katastrophe und wie kann man den Menschen vermitteln, was damals passiert ist? Um die Geschehnisse zu verstehen, braucht es mehr als den Bilderkrieg, den sich Amerika und Japan im Anschluss an das Ereignis lieferten.


Als am 6. August 1945 eine Bombe über Hiroshima niederging, starben augenblicklich 70.000 Menschen, an den späteren Folgen noch einmal die gleiche Anzahl. Die vielen Opfer kannten den Grund für ihren Tod an diesen Tagen nicht: Es handelte sich um eine Atombombe. Seit dem Ereignis steht Hiroshima weltweit für die Angst vor dieser Gefahr - einer Bombe, die dazu in der Lage ist, das Leben Tausender Menschen in nur kurzer Zeit auszulöschen.

Der Atombombenabwurf vom 6. August geht in die Geschichte als ein Moment des Schreckens ein, in dem der Menschheit die Möglichkeit ihres eigenen Untergangs bewusst wurde. Anders als die offiziellen Aussagen glauben machen wollen, sahen die USA den Abwurf als großangelegtes wissenschaftliches Experiment, mit dem Japan zur Kapitulation gezwungen und der Kriegseintritt der Sowjetunion verhindert werden sollte. Der Zweite Weltkrieg war zu Ende, die Welt trat ins Atomzeitalter ein und die Kräfteverhältnisse verschoben sich: Der Kalte Krieg war schon längst begonnen.

Die Dokumentation zeigt, welche sichtbaren und unsichtbaren Spuren die Katastrophe in Hiroshima hinterlassen hat und wie das Leben in einer Stadt weiterging, die zum Symbol für eine Menschheit wurde, die sich selbst die Unschuld genommen hat. Zahlen sind seit frühester Zeit Teil des menschlichen Daseins und der Zeitrechnung. Mit der neuen Dokumentationsreihe "Zahlen schreiben Geschichte" blickt ARTE in einer Zeitreise zurück auf die großen Daten der Weltgeschichte. Die Reihe hinterfragt auch kritisch, wie die Geschichtsschreibung unser Weltgeschehen von der Antike bis heute anhand von Zahlen zusammenfasst.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 18.09.2020 um 03:20 Uhr auf Arte.