Das Wunder des Hörens

Dokumentation Deutschland 2019

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Selbst wenn der Mensch schläft, ist ein Teil hellwach: das Gehör. 24 Stunden auf Empfang, um Gefahrenquellen zu erkennen, zu kommunizieren und Orientierung zu bieten. Aber das Gehör leidet häufig unter Reizüberflutung und Stress. Laut WHO sind weltweit mehr als 400 Millionen Menschen von Hörverlust betroffen, mehr als eine Milliarde junger Menschen gelten als gefährdet. Die Dokumentation zeigt aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen und verdeutlicht, wie leistungsfähig - aber auch verletzlich - das Ohr ist.


Ohne das Multitalent Gehör wäre der Mensch in seiner Anfangszeit schutzlos vielen Gefahren ausgesetzt gewesen. Ohne funktionierendes Gehör kann er sich auch heute nur eingeschränkt verständigen, kann Probleme mit dem Gleichgewicht und der räumlichen Orientierung bekommen. Der blinde französische Unternehmer Didier Roche "sieht" beispielsweise mit den Ohren. Seine Erfahrungen macht er auch anderen Menschen erlebbar, indem sie in seinen Restaurants in kompletter Dunkelheit zu Abend essen können. Für einen Großteil der Weltbevölkerung sind die akustischen Reize seit der Industriellen Revolution stark angewachsen. Das Gehör wird oft gewollt - beispielsweise durch Musikgenuss - und ungewollt durch Alltagslärm überfordert. Es führt bei Menschen heute schon in mittlerem Alter zu Höreinschränkungen und Hörverlust. Um Millionen von schwerhörigen Menschen wieder normal hören lassen zu können, arbeiten Forscher der Harvard Medical School und der University of Southern California an einem Ansatz, mit einem einfach einzunehmenden Medikament Zellen tief im Inneren des Ohres wiederzubeleben. Am Campus in Göttingen arbeiten Tobias Moser und seine Teams neben der Grundlagenforschung zur Reizübermittlung an der Wiederherstellung des Gehörs durch Optogenetik. Es ist der Versuch, nicht mehr auf Schall reagierende Nerven im Innenohr durch physikalische Lichtstimulanz zu aktivieren. Digitale Lichtquellen reizen dazu lichtempfindlich gemachte Synapsen in der Hörschnecke. Ellen Reisinger will mit einer Gentherapie Menschen mit bestimmten Formen von Taubheit wieder oder zum ersten Mal hören lassen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 18.09.2020 um 10:55 Uhr auf arte.

18.09.2020
10:55
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1600419300
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Wissenschaft/Forschung, Gesundheit/Medizin
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.03.2024 06:45 Uhr arte
18.09.2020 10:55 Uhr arte
18.09.2020 10:50 Uhr Arte
13.09.2020 07:20 Uhr arte
13.09.2020 07:15 Uhr Arte
05.09.2020 21:45 Uhr arte