Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten!

Flugzeugemblem mit Storch

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Jedes Jahr werden in Auktionshäusern Tausende Kunstgegenstände und Kunstwerke versteigert. Einige Objekte heben sich durch ihre Machart, ihre Nutzung, ihre früheren Besitzer oder ihre Umwidmung - also durch ihr "Vorleben" - von den übrigen ab und wecken dadurch das Interesse und zuweilen auch die Gier der Auktionatoren. Mit Unterstützung von Auktionatoren und Experten wurden auffällige, seltene und faszinierende Gegenstände ausgewählt.
Ein echter Kunstkrimi, der mit der Versteigerung im Auktionshaus seinen Anfang nimmt und weit in die Geschichte zurückführt.


In Saal 10 des Auktionshauses Hôtel Drouot in Paris drängen sich Schaulustige und Flugzeugsammler. Die Auktionsobjekte ziehen vorbei, als plötzlich ein besonderer Gegenstand zu Gebot steht: ein großes Stück khakifarbener Flugzeugbespannung mit dem berühmten Storchenlogo. Was ist an einem simplen Stück Stoff so begehrenswert? Und wozu diente es einst?

Der majestätische Storch mit durchdringendem Blick und ausgebreiteten Schwingen auf khakifarbenen Stoff zierte einmal den Rumpf eines Flugzeugs. Zu Beginn der Luftfahrt wurden Flugzeuge aus Holz gefertigt. Um Gewicht zu sparen, wurden Cockpit und Tragflächen nicht massiv ausgeführt, sondern als stoffbespanntes Gerüst.

Dass allerdings gerade dieses Stück Stoff so viele Sammler in Verzückung versetzt, liegt an einer handschriftlichen Widmung, die sich von dem khakifarbenen Grund abhebt: "avec mon meilleur souvenir" - in bester Erinnerung. Sie stammt von dem berühmten Flugpionier und Kampfpiloten Dieudonné Costes.

Diese Folge der Dokumentationsreihe hebt ab in die Welt der Luftfahrliebhaber und entdeckt die besondere Geschichte dieses interessanten und seltenen Auktionsobjekts. Die Dokumentationsreihe "Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten!" beschäftigt sich mit Kunst- und Kulturgeschichte, Arbeitstechniken und künstlerischen Herstellungsverfahren. Dabei veranschaulichen die Veränderungen in Nutzung und Wertigkeit einzelner Objekte auch den Wandel unserer Gesellschaft. Es geht allerdings nicht nur um die Gegenstände, sondern auch um die Geschichte der Männer und Frauen, die sie einst herstellten oder besaßen. Sie macht deutlich, wie wichtig die Objekte für ihre Schöpfer und Besitzer waren - diese persönliche Bedeutung steht im Mittelpunkt der Reihe. Die damit verbundenen Geschichten geben einen Einblick in die geheimnisvolle Welt der Kunstsammler, über die oft nur wenig bekannt ist.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 05.04.2020 um 05:00 Uhr auf arte.