Lady Sapiens - Auf den Spuren eines Steinzeit-Mythos

Auf den Spuren eines Steinzeit-Mythos

Beeren sammeln, Kinder hüten lange Zeit wurden diese Aufgaben den Frauen der Steinzeit zugeschrieben. Neue Erkenntnisse aber zeigen: Die Frauen gingen jagen und führten ihre Clans an. Die Arbeitsteilung der Steinzeitmenschen war keineswegs streng getrennt. Welche aus heutiger Sicht modernen Rollen spielten die starken Frauen des Jungpaläolithikums noch? Eine archäologische Spurensuche, die neues Licht auf die prähistorischen Geschlechterrollen sowie ihr differenziertes gesellschaftliches Gefüge wirft.


Die Arbeitsteilung der Steinzeitmenschen war keineswegs streng getrennt wie bislang vermutet. Nicht nur die Männer gingen auf Mammutjagd, und Frauen saßen nicht ausschließlich am Feuer. Sie waren viel gleichgestellter, wie Forscherteams nun herausgefunden haben.

1872. In der Grotta del Caviglione, einer Höhle in Nordwestitalien, findet der Archäologe Émile Rivière ein prähistorisches Skelett. Offenbar ein Nachkomme des Homo sapiens, der vor rund 24.000 Jahren hier seine Jagdgründe hatte. Der robuste Knochenbau und Grabbeigaben wie Werkzeuge und Kopfschmuck lassen Wissenschaftler über ein Jahrhundert lang glauben, es handele sich um einen Mann.

Erst in den 1990ern wird das Skelett mithilfe moderner Technik genauer untersucht. Tatsächlich deutet das ungewöhnlich breite Becken eher auf eine Frau hin, was inzwischen belegt werden konnte. Die Funde im Grab der "Dame von Caviglione" deuten darauf hin, dass sie eine höhere Stellung in ihrer Gesellschaft genoss: die einer Schamanin oder Häuptlingsfrau…

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 14.09.2024 um 03:00 Uhr auf Phoenix.