Marley

Dokumentarfilm USA 2012

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Auch mehr als 30 Jahre nach seinem Tod im Mai 1981 sind viele von Bob Marleys Songs auf der ganzen Welt berühmt. Seine Musik ist immer wieder überall dort zu hören, wo sich politischer Protest formiert: im Nahen Osten ebenso wie in Afrika oder bei den Occupy- Versammlungen auf der ganzen Welt. Seine nach wie vor wachsende Fan-Gemeinde ist Zeugnis einer musikalischen Botschaft, die damals wie heute die Menschen auf der ganzen Welt zu einen vermag. Dabei war Marley selbst ein durch und durch ambivalenter Künstler, was der Dokumentarfilm eindrücklich zeigt.


Bob Marley liebte Frauen, Fußball sowie Marihuana und war ein überzeugter Anhänger der Rastafari-Bewegung. Er zog seine politische Mission seinen eigenen Kindern vor, pflegte teilweise fragwürdige Kontakte zu Kriminellen und ließ seine Krebserkrankung aus Glaubensgründen zu spät behandeln.

All dies zeigt Kevin Macdonald in seinem Dokumentarfilm "Marley" anhand von Konzertausschnitten, Interviews, bislang teilweise unveröffentlichtem Archivmaterial - und offenbart so eine zutiefst ambivalente Persönlichkeit. Der faszinierende Film lässt keinen Raum für blinde Heiligenverehrung, schafft jedoch ein tieferes Verständnis für einen außergewöhnlichen Künstler.

Der "Spiegel" fasst den Dokumentarfilm treffend zusammen: "Der Film zeigt Marley nicht als strahlenden Helden. Besonders in den 70er Jahren, als Jamaika kurz vor einem Bürgerkrieg steht, irrt dieser Mann, der in seiner Musik immer richtig und falsch benennt, durch sein Leben. Nicht nur von Frau zu Frau. Er ist mit Politikern befreundet, deren Unmoral er in seinen Songs geißelt. Er duldet Gangster in seinem Umfeld, obwohl er Gewaltlosigkeit predigt. Am Ende stirbt er, weil er sich kraft seines Glaubens weigert, die Krebserkrankung ernst zu nehmen."

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 20.03.2020 um 21:45 Uhr auf arte.