Haben Tiere bessere Staaten?
42 - Die Antwort auf fast alles
In den vergangenen Jahrhunderten haben wir in Europa eine erstaunliche Vielfalt an Staatsformen erlebt: Stadtstaaten, Monarchien, Autokratien, Despotien und Demokratien. Fast alle hatten gemeinsam, dass sie nicht besonders langlebig waren. Verglichen etwa mit Insekten- und Ameisenstaaten, die seit Jahrmillionen scheinbar unverändert bestehen. Schließlich sind wir nur eine von unzähligen Arten auf diesem Planeten. Vielleicht sollten wir uns fragen, ob Tierstaaten uns nicht etwas voraus haben. Und was wir von ihnen lernen können.
Der Gedanke, dass wir in Sachen Zusammenleben vom Tierreich lernen können, ist alles andere als neu. Schon König Salomo in der Bibel, sagt der Literaturwissenschaftler Niels Werber, lobt die Ameise für ihre in Selbstorganisation erreichte Effizienz. Und auch danach tauchen Wölfe, Ameisen, Bienen mit ihren Rudeln und Staaten häufig in der Literatur auf. Große Denker haben über die Jahrhunderte immer wieder in Tiergesellschaften Parallelen zu uns oder auch Vorbilder gesehen. Weil es Tiergesellschaften offenbar dauerhaft gelingt, individuelle und soziale Bedürfnisse auszubalancieren und im Verbund das Beste für alle herauszuholen. Oder ist das nur eine Vermutung? Die Evolutionsbiologin Susanne Foitzik warnt vor einer unzulässigen Vermenschlichung, ohne die erstaunlichen zivilisatorischen Leistungen der Insekten schmälern zu wollen. Wer weiß schon, dass manche Ameisenarten seit Jahrmillionen Ackerbau und Viehzucht betreiben? Der Blick in die Staaten der Tiere macht uns auf andere Möglichkeiten des Zu…
Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 14.09.2024 um 23:30 Uhr auf arte.