Re: Die letzten Angelruten-Fischer der Azoren
Reportage Deutschland 2024
Angelrutenfischerei hat auf den Azoren eine lange Tradition. Es ist die einzige Fangmethode für den Thunfischfang, die dort erlaubt ist - und die nachhaltigste. Ein Gegenentwurf zur industriellen Fischerei und den „schwimmenden Thunfischfabriken“. Allerdings gibt es dort nur noch um die 30 Kutter: Die Fischer kämpfen ums Überleben, gegen das Aussterben ihrer nachhaltigen Fischfangmethode.
Mestre Eduino Quadros steht auf seinem Kutter. Wann er wieder in seinen Heimathafen zurückkehren wird? Er weiß es noch nicht. In der Saison jagen sie den Thunfisch-Schwärmen hinterher. „Schaut hin, wir fischen völlig nachhaltig mit einer Bambus-Angelrute. Damit wird man nicht zum Aussterben der Arten im Ozean beitragen.“ Seit Generationen lebt seine Familie vom Thunfischfang, doch das wird immer schwieriger. „So wie wir fischen, können wir nur schwer wissen, wie‘s ausgeht. Manchmal taucht ein Schwarm auf und wir können so viel angeln, dass es für den Monat reicht. Ein andres Mal sind wir eine, zwei Wochen oder sogar drei Wochen unterwegs und finden keinen einzigen Fisch. Es ist sehr unberechenbar, sehr unsicher.” 15 Männer hat er an Bord, sie ziehen an der Angel die 60- bis 80-Kilo-Fische aus dem Wasser. Eduino muss seine Leute bezahlen. Zudem sind die Benzinkosten gestiegen. Doch die größten Sorgen machen ihm die Fangrichtlinien der EU: Sie dürfen derzeit nur Fische angeln, die mehr als …
Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 05.09.2024 um 19:40 Uhr auf arte.