Wüste Wurzeln, starke Stämme

Die Wunderbaum-Feige

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Wunderbaum-Feige (Ficus cordata) wächst an einem Felshang im südafrikanischen Namaqualand, wo sie den unwirtlichen Bedingungen trotzt. Dank ihres tief in die Erde reichenden Wurzelsystems überlebte sie auch die letzte Jahrhundertdürre. Vögeln wie dem Layard-Meisensänger, der Langschnabelsylvietta oder dem Rotstirn-Bartvogel bietet die Wunderbaum-Feige ein wertvolles Feuchtigkeitsreservoir. Sie fressen die Früchte des Baums und verbreiten dessen Samen. Eine stetige Nahrungsquelle sind die Feigen auch für die Felsenratte, die im Geröll um den Baum herum lebt und die Samen im Namaqualand verteilt. Die Wunderbaum-Feige teilt sich die felsigen Hänge mit Hartmann-Bergzebras, Spießböcken und Springböcken. Im Frühjahr legt eine Langschnabelsylvietta in einem beutelförmigen Nest in den Zweigen der Wunderbaum-Feige Eier. Verschiedene nachtaktive Schlangenarten machen im Felsgestein Jagd auf Geckos. Die Befruchtung der Wunderbaum-Feige ist wie bei anderen wilden Feigenarten auch das Ergebnis einer faszinierenden Symbiose: In jeder der Feigen befinden sich kleine Blüten, die von einer winzigen, auf diese Feigenart spezialisierten Wespenspezies bestäubt werden. Während die Temperaturen Jahr für Jahr unaufhaltsam steigen, treibt der Baum als letzter Überlebender in dieser öden Landschaft seine Wurzeln wacker immer tiefer in den Fels.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 13.09.2019 um 03:25 Uhr auf arte.