Brief an einen Freund aus Gaza

Dokumentation Frankreich 2019

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Für "Brief an einen Freund aus Gaza", der 2018 außer Konkurrenz bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig lief, inspirierte sich der israelische Kultregisseur Amos Gitai frei bei Albert Camus' "Briefen an einen deutschen Freund", die Camus während des Zweiten Weltkriegs im Untergrund veröffentlichte. In seinem essayistischen Film bittet Amos Gitai berühmte israelische und palästinensische Schauspieler im gemeinsamen Dialog, Gedichte und Prosatexte vorzutragen. Der Dokumentarfilm beginnt mit den appellierenden Versen eines Gedichtes von Mahmud Darwisch: "Denk an die anderen".


"Brief an einen Freund aus Gaza" ist eine Aufforderung zum Reden und zum Zuhören. Können Worte die Welt retten - oder den Mauern, die uns trennen, wenigstens ein paar Risse zufügen, durch die ein Windhauch dringen kann? Inspiration zu seinem essayistischen Film fand der israelische Kultregisseur Amos Gitai bei Albert Camus' "Briefen an einen deutschen Freund", einer zwischen 1943 und 1945 entstandenen Sammlung von Briefen an einen fiktiven deutschen Freund, mit denen der französische Schriftsteller einen Dialog zwischen Deutschen und Franzosen anstoßen wollte.
Auch Gitai geht es darum, israelische und palästinensische Bürger zusammenzubringen. Schauspieler wie Makram Khoury, Clara Khoury und Hilla Vidor sowie Amos Gitai selbst tragen Prosatexte und Gedichte auf Arabisch und Hebräisch vor, während im Hintergrund ablaufende Bilder die Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit deutlich machen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Texte von Mahmud Darwisch, Yizhar Smilansky, Emil Habibi, Amira Hass und Albert Camus nehmen klanglich Gestalt an und werden gleichzeitig gestört durch Fernsehnachrichten über die Gewalt in Gaza und die Dramen, die sich entlang der Grenze abspielen. Der Text "‚Wie konntet ihr ihre Dörfer zerstören?', wird ihre Tochter fragen" der israelischen Journalistin, Schriftstellerin und Aktivistin Amira Hass versinnbildlicht die Herausforderung, vor die der Regisseur seine Mitwirkenden und sein Publikum stellt: "Was werden unsere Kinder und Enkel denken, wenn sie erfahren, wie wir die Menschen in den besetzten Gebieten behandeln? Und wie werden wir auf ihre Fragen antworten? Dass wir das Ausmaß der Gräuel nicht kannten? Dass die Dinge nun einmal so sind?" Während es mit Camus heißt, dass man den Worten nicht trauen kann, bieten die aufmerksamen Gesichter der nun zuhörenden Schauspieler eine Annäherung an die Komplexität der Gesellschaft.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 02.09.2019 um 23:25 Uhr auf arte.

02.09.2019
23:25
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Alternative Ausstrahlungstermine:
02.09.2019 23:30 Uhr arte
02.09.2019 23:25 Uhr arte