Traumschlösser und Ritterburgen
Von der Ritterburg bis zum Friedenszentrum - die Burgen und Schlösser im Südburgenland zeugen auf charmante Art und Weise von der bewegten Geschichte im südöstlichen Grenzland Österreichs. * Lebensfreude und das Miteinander prägen heute die südburgenländischen Burgen und Schlösser. In einem Land, das jahrhundertelang umkämpft war, tummeln sich heute Opernstars und Möchtegern-Ritter, Friedensvermittler und Hochzeitsverkünder rund um die einstigen Wehrbauten. * Die Schlossherren und -damen, die die Geschicke der prunkvollen Bauwerke im Südburgenland lenken, haben sich dem Schönen verschrieben, der unbändigen Lebenslust und dem gemeinschaftlichen Blick in die Zukunft. Einer von ihnen ist Gilbert Lang - ein waschechter Südburgenländer - der als Standesbeamter der Gemeinde Güssing so manche Liebestrunkenen mit bedächtiger Hand in den Hafen der Ehe führt, und das auf der wohl schönsten Location des Landes - der Burg Güssing, die er mit Leidenschaft verwaltet. Hier gibt er Einblicke in die Familiengeschichte der Batthyánys, jenem bedeutenden ungarischen Adelsgeschlecht, das die Geschichte des Südburgenlandes und seiner Wehrbauten am entscheidendsten geprägt hat. Auch Werner Glösl aus Stadtschlaining ist durch und durch Südburgenländer. Er ist verantwortlich für die Burg Schlaining, deren imposanter Burggraben ihm schon als Kind als Abenteuerspielplatz gedient hat. Kaum eine andere Burg der Region zeugt optisch derart von ihrer ursprünglichen Bestimmung als Wehranlage - umso konsequenter ist es, dass sich hier das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung befindet. So tummeln sich auf dem Burgareal immer wieder Schülerinnen und Schüler, die sensibilisiert werden für einen friedvollen Umgang miteinander. Wesentlich ruppiger geht's auf Burg Lockenhaus zu. Die Ritterburg ist Schauplatz deftiger Rittersmahlzeiten und mittelalterlicher Wettkämpfe. Und der Zeremonienmeister ist Manuel Komosny, bekennender Mittelalterfan, der das wilde, und doch so liebevolle Treiben auf der Burg lenkt. Und er weiß von so manchem Mysterium der charakteristischen starken Mauern zu erzählen, sodass es einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Im Herbst bricht der Horror alljährlich über die Burg herein - dann, wenn Graf Dracula bei einem Theaterevent, das seinesgleichen sucht, das Bauwerk heimsucht. Einer, der sich in das Südburgenland verliebt hat, ist Professor Heinz Schinner aus Wien. Der erfolgreiche Versicherungsmakler hat 2008 Schloss Rotenturm in Rotenturm an der Pinka erworben und aus der völlig desaströsen Ruine mit einem gesunden Hang zum Perfektionismus ein wahres Schmuckstück gemacht - nicht zuletzt auch für seine Tochter und Enkeltochter. Auch Alexandra Rieger hat im Südburgenland eine neue Heimat gefunden. Die Sopranistin wurde vom international bedeutenden Opernsänger Dietmar Kerschbaum nach Neuhaus am Klausenbach gelotst, wo sie sich um die Geschicke von Schloss Tabor kümmert. Kerschbaum, der seine Wurzeln in dieser idyllischen Abgeschiedenheit im Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien hat, hat aus dem ehemaligen Gutshof der Batthyánys einen Schauplatz der Hochkultur gemacht - das alljährliche Opernfestival hat sich längst zu einem Fixpunkt für internationale Opernfans gemausert. Für den reibungslosen Ablauf sorgt Alexandra Rieger. Eine Dokumentation von Alfred Ninaus und Fritz Aigner
Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 14.08.2024 um 02:00 Uhr auf ORF 3.
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