nano - Verborgene Vulkane: Wie gefährlich sind sie?
Vor zehn Millionen Jahren war der Nordosten Bayerns ein echter Hotspot der Erdgeschichte. Gewaltige Explosionen und Vulkanausbrüche formten die Landschaft und liessen grosse Granitvorkommen entstehen. Heute wirken die ehemaligen Vulkane mit ihren sanften Gipfeln harmlos und friedlich. Doch der Schein trügt. Der Untergrund im Nordosten Bayerns ist noch aktiv. Immer wieder erleben die Menschen im Nordosten Bayerns und Tschechien Dutzende kleiner Beben, sogenannte Schwarmbeben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen herauszufinden, wie aktiv der Vulkanismus in der Region noch ist. Denn aufgrund der grossen Granitvorkommen kommt das Gebiet auch als möglicher Standort für ein Atommüll-Endlager in Frage. Die Forschenden vermuten, dass sich in einigen Regionen noch heisses Magma in nur 30 Kilometern Tiefe befindet. Um dessen Aktivität herauszufinden nutzen sie einen Nachrichtenkanal aus der Tiefe, die sogenannten Mofetten, CO2-Ausgasungen, die über Spalten im Gestein nach oben dringen. Die Zusammensetzung des Gases gibt Auskunft darüber, wie viel Kontakt eine Magmakammer zum Erdkern hat. In der letzten Zeit mehren sich die Hinweise, dass eine zweite Magmablase nach oben drückt. Wie gefährlich ist das? Nicht weit von den Mofettenfeldern haben die Wissenschaftler eine weitere Sensation entdeckt: es gibt noch weitere Spuren von jungem Vulkanismus in der Region. Und der ist nicht 10, 20 oder 30 Millionen Jahre alt, sondern nur 280'000 Jahre, also erdgeschichtlich nur ein Wimpernschlag von der Jetztzeit entfernt. Ein Film von Jutta Henkel
Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 23.06.2024 um 06:05 Uhr auf SRF zwei.