Martin Schläpfer
Martin Schläpfer (* 26. Dezember 1959 in Altstätten) ist ein Schweizer Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor.
Schläpfer – aus einer Appenzeller Bauernfamilie stammend – wollte ursprünglich Biobauer werden. Während seiner Schulzeit nahm er Geigenunterricht und erlernte den Eiskunstlauf. Die Ballettausbildung begann er 1975 im Alter von fünfzehn Jahren bei Marianne Fuchs in St. Gallen. 1977 gewann Schläpfer als bester Schweizer beim Prix de Lausanne ein Stipendium, das ihm ein weiteres Ballettstudium an der Royal Ballet School in London ermöglichte.
Von 1978 bis 1983 hatte Schläpfer ein Engagement als Solotänzer am Stadttheater Basel bei Heinz Spoerli. In der Spielzeit 1983/1984 war er Erster Solotänzer (Principal Dancer) beim Royal Winnipeg Ballet in Kanada. Danach tanzte er wieder von 1985 bis 1989 am Stadttheater Basel. Infolge einer künstlerischen Krise gründete Schläpfer 1990 in Basel die Ballettschule Dance Place, die er bis 1994 leitete. Anschliessend war er bis 1999 Ballettdirektor am Stadttheater Bern. Von 1999 bis 2009 leitete er das ballettmainz am Staatstheater Mainz.
Ohne sich in seinem Werk auf die Neoklassik festlegen zu lassen, bezieht sich Martin Schläpfer in der Tanztechnik auf George Balanchine und Hans van Manen. Zugleich postuliert er für Interpretationen eine Bandbreite von Antony Tudor bis Sidi Larbi Cherkaoui.
Mit Beginn der Spielzeit 2009/2010 wurde Schläpfer Ballettdirektor und Chefchoreograf an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg, wo er das Ballett am Rhein mit 48 Tänzerinnen und Tänzern und dem Neubau eines eigenständigen, hochmodernen Balletthauses neu formierte.
Im Februar 2013 war Martin Schläpfer der Wunschkandidat des Kulturstaatssekretärs André Schmitz für die Nachfolge Vladimir Malakhovs als Intendant des Staatsballetts Berlin. Schläpfer nahm das Angebot nicht an. 2016 machte er seinen ehemaligen Tänzer Remus Sucheana zum Ballettdirektor, um sich als Teil einer Doppelspitze verstärkt auf die künstlerische Arbeit konzentrieren zu können.
Für Interpretationen von Hans van Manens Pas de deux The Old Man and Me und das eigens für ihn kreierte Ballett Alltag kehrte Martin Schläpfer 2012, 2014 und 2017 als Tänzer auf die Bühne zurück.
Nachdem er 2018 im Zuge der aktuellen Vertragsverlängerung beim Ballett am Rhein zunächst die Position eines Haus-Choreografen verhandelt hatte, entschied er im Juni 2018, mit der Spielzeit 2020/21 in der Nachfolge von Manuel Legris die Leitung des Wiener Staatsballetts und der Ballettakademie der Wiener Staatsoper als Direktor und Chefchoreograf zu übernehmen. Im April 2023 gab er bekannt, auf eine Vertragsverlängerung ab der Saison 2025/26 zu verzichten. Zu seiner Nachfolgerin ab dem 1. September 2025 wurde Alessandra Ferri bestellt.
Am 2. Oktober 2018 wurde Schläpfer vom deutschen Bundespräsidenten mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Details
Vorname: | Martin |
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Geburtsdatum: | 26.12.1959 (♑ Steinbock) |
Geburtsort: | Altstätten |
Alter: | 65Jahre 6Monate |
Nationalität: | Schweiz |
Geschlecht: | ♂männlich |
Berufe: | Choreograf, |
Merkmalsdaten
GND: | 123707609 |
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LCCN: | N/A |
NDL: | N/A |
VIAF: | 2565148705701937080003 |
BnF: | N/A |
ISNI: | N/A |
LCNAF: | n97841762 |
Filmportal: | N/A |
IMDB: | N/A |