Verschollene Filmschätze

1959. Aufbruch nach Nordkorea

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Japan, 1959, in einer Hafenstadt gegenüber der koreanischen Halbinsel. Mitten im Kalten Krieg verließen über 900 Koreaner das kapitalistische Japan, um sich in Nordkorea niederzulassen. Rund 100.000 Landsleute sollten ihnen folgen - in der Hoffnung auf ein besseres Leben in dem kommunistischen Staat.1910 hatte Japan die Halbinsel annektiert und in der Folge rund zwei Millionen Koreaner als billige Arbeitskräfte ins Land geholt. Doch viele von ihnen litten unter Ausgrenzungen. Die Ausübung zahlreicher Berufe war ihnen untersagt, der Zugang zu vielen Schulen blieb ihren Kindern verwehrt. Ihre Lebensbedingungen verschlechterten sich immer weiter und die Regierung versuchte verstärkt, sie zur Ausreise nach Nordkorea zu bewegen. Jahrelang wurden daher Übersiedlungen vom japanischen und nordkoreanischen Roten Kreuz organisiert.
Welchen gesellschaftlichen Status hatten die 600.000 Koreaner, die 1959 noch in Japan lebten? Wieso wollten sie nach Nordkorea übersiedeln, obwohl sie kaum etwas über das Land wussten? Zudem unterhielten die beiden Staaten damals keine diplomatischen Beziehungen untereinander. Wie konnten sie sich trotzdem darauf verständigen, diese Ausreisen aktiv zu fördern? Und aus welchem Grund?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 02.06.2023 um 05:50 Uhr auf arte.