Einstein - Wunder der Sprache: Ursprung und Zukunft der menschlichen Sprache

Sprache ist wohl das Hauptmerkmal menschlicher Existenz. Doch wie ist Sprache entstanden? Wie hat der Mensch die Fähigkeit entwickelt, sich sprachlich auszudrücken, Sprache im Gehirn zu verarbeiten und in immer neuen Variationen an die nächste Generation weiterzugeben? Der nationale Forschungsschwerpunkt "Evolving Language" setzt sich zum Ziel, Ursprung und Evolution der Sprache(n) zu klären und damit eines der grössten Rätsel der Menschheit zu lösen. Mit an Bord ist ein beispielloses interdisziplinäres Netzwerk aus der ganzen Schweiz: Forschende aus den Bereichen Linguistik, Anthropologie, Biologie, Genetik, Philosophie, Geostatistik und Neurowissenschaften arbeiten Hand in Hand. Doch damit nicht genug. Im Fokus der Forschenden steht auch die Zukunft der menschlichen Sprache. Wie wird sie sich weiterentwickeln, wenn es dank Neurotechnologien dereinst gelingt, die Gedanken im Gehirn abzuzapfen und zu lesen? Was nach Science-Fiction tönt, ist bereits heute realer als allgemein angenommen. Warum "Schwiizerdüütsch" ein Geschenk für die Sprachforschung ist Um die Evolution der Sprache zu entschlüsseln, müssen die Forschenden wissen, wie Sprache im Gehirn funktioniert - auf allen Ebenen, von den Sprachlauten bis hin zu den abstraktesten Satzstrukturen. Genau das versucht ein Projekt der Uni Zürich zu klären. Dabei spielt "Schweizerdeutsch" eine tragende Rolle. Die Mundart ist ein linguistisches Phänomen, das weltweit bisher nur in zwei anderen Sprachen entdeckt wurde. Was das Gehirn bei komplexen Sprachen alles leisten muss Um herauszufinden, was das Gehirn beim Sprechen und Verstehen leistet, reist die Uni Zürich bis nach Vietnam. Vietnamesisch gilt als komplex, wortarm und ebenso kreativ. Wie wir - Aber anders: Warum sich Menschenaffen nichts zu erzählen haben Menschenaffen sind die nächsten Verwandten des Menschen. Doch wieso entstand bei uns die Sprache, bei Gorilla, Orang-Utan und Schimpanse aber nicht. Das versuchten Forschende der Universitäten Neuchâtel und Zürich in den letzten drei Jahren besser zu verstehen. Wie Genetik die Evolution der Sprachen entschlüsseln hilft Der Mensch breitete sich von Afrika aus über den ganzen Globus aus und mit ihm die Sprache. Über die Jahrtausende haben die Wanderbewegungen die Menschen und ihre Sprache(n) verändert. Das Nationalfondprojekt "Evolving Language" zeichnet den Stammbaum der Sprachen mit modernsten Methoden aus Big Data, Genetik und Geostatistik nach. "Mind Reading": Im Kopf abzapfen, was jemand denkt Im Kopf abzapfen, was ein Mensch denkt, bevor er es ausgesprochen hat. Das ist dank Neurotechnologien wie BCI (Brain-Computer-Interface) in Ansätzen bereits möglich. An der Uni Genf wird an einem solchen System geforscht. Das Ziel: ein Instrument für Personen, die wegen Sprachverlust nicht mehr mit der Aussenwelt kommunizieren können.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 02.06.2023 um 05:40 Uhr auf SRF 1.

02.06.2023
05:40
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.06.2023 10:00 Uhr SRF 2
02.06.2023 05:40 Uhr SRF 1