König Artus

Dichtung und Wahrheit

Quelle: ARD-Pressebild
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Man nennt es das dunkle Zeitalter in Britannien: Das 5. Jahrhundert ist eine Zeit des Umbruchs. Die Römer ziehen sich langsam aus Britannien zurück. Germanische Völker vom europäischen Festland, Angeln, Sachsen und Jüten, strömen von Osten her ins Land. Es soll ein soziales Chaos ausgebrochen sein. Ein bedeutender Wendepunkt in der britischen Geschichte, über den kaum etwas Schriftliches überliefert ist.
Ein Name allerdings hat in der späteren literarischen Aufarbeitung dieser Zeit Bedeutung erlangt: König Artus. Ein Anführer, der sich den angelsächsischen Invasoren widersetzt haben soll. Ein ritterlicher und heldenhafter König, der für Recht und Ordnung steht. Heute weiß man: Der legendäre Herrscher ist mit höchster Wahrscheinlichkeit genau das - eine Legende. Eine literarische Figur für eine Zeit, die wenig historische Spuren hinterlassen hat und den Briten eine Identität stiftete. Doch wie ist diese Legende entstanden?
Archäologen, Genetiker, Historiker und Teilchenphysiker begeben sich auf die Spurensuche nach König Artus, nach seinem Königreich und nach seinem angeblichen Krieg mit den Invasoren. Neueste wissenschaftliche Funde lassen ein völlig neues Bild dieser in den literarischen Quellen als kriegerisch beschriebenen Zeit entstehen: keine Schlachtfelder und keine Massengräber. Stattdessen friedliche Koexistenz von einheimischen Briten und angelsächsischen Migranten, kultureller Austausch zwischen diesen Bevölkerungsgruppen.
Und Artus' Burg Tintagel? Sie war mächtiges Zentrum eines Handelsnetzes, das sich bis in den östlichen Mittelmeerraum erstreckte. Es waren wohl die Ruinen dieser Burg, die den Geschichtsschreiber Geoffrey of Monmouth Jahrhunderte später zum Mythos Artus inspiriert haben. Dokumentation Großbritannien 2018

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 12.03.2023 um 15:55 Uhr auf arte.