Johannes Kepler, der Himmelsstürmer

Deutschland 2019

Quelle: ARD-Pressebild
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Johannes Kepler gehört neben Galilei und Newton zu den Begründern der modernen Naturwissenschaft. Noch heute zählen seine Gesetze der Planetenbewegung zu den Grundlagen der Astronomie. Doch hinter seinen Entdeckungen steckt eine zutiefst dramatische Lebensgeschichte.
Keplers Weg zum Weltruhm beginnt mit einem Schicksalsschlag. Im Zug der Gegenreformation wird der Protestant 1600 aus Graz vertrieben. Schutz findet er in Prag am Hof von Kaiser Rudolf II., wo ihn der dänische Astronom Tycho Brahe in sein Forschungsteam aufnimmt. Brahe ist der bedeutendste Astronom seiner Zeit, Kepler steigt vom Provinzmathematiker ins Epizentrum der internationalen Top-Forschung auf. Er hat Zugang zu Brahes einmaligem Schatz empirischer Daten und er wird, als Brahe überraschend stirbt, sein Nachfolger als kaiserlicher Hofastronom.
Kepler will die Daten und die damals gängigen Vorstellungen vom Kosmos in Einklang bringen. Dabei muss er jahrhundertealte Dogmen über Bord werfen, vor allem die Vorstellung von der Erde als Mittelpunkt des Universums. Nach und nach entwickelt er eine völlig neue Kosmologie, die Planeten erstmals als Körper beschreibt, die nach universellen Gesetzen um die Sonne kreisen. Ein jahrelanger Erkenntnisprozess - denn Intrigen der Brahe-Familie, persönliche Tragödien und historische Umwälzungen behindern seine Suche nach dem Bauplan des Kosmos.
Er ist einer der Giganten der Wissenschaft und war seiner Zeit weit voraus: Johannes Kepler. Kaum jemand weiß, welche dramatische Geschichte hinter Keplers bahnbrechenden Entdeckungen steckt. Erstmals erzählt eine Dokumentation, wie der Astronom in Zeiten von Krieg, Verfolgung, Chaos und Aberglaube vor 400 Jahren das Weltbild revolutionierte und Türen aufstieß in die Epoche der modernen Wissenschaft.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 07.03.2023 um 23:30 Uhr auf SR.