Jacques Tilly - Enfant terrible des Karnevals

Quelle: ARD-Pressebild
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Der Rosenmontagszug in Düsseldorf ist weit über die Grenzen der Stadt bekannt für seine politischen Mottowagen, die alle aus einer Hand entstehen - der von Jacques Tilly. Von London bis Tokio, Berlin bis New York finden seine Rosenmontagszug-Wagen in der internationalen Presse Beachtung und sind mittlerweile zu einem werbeträchtigen Aushängeschild des Düsseldorfer Karnevals geworden. Aber damit nicht genug. Tillys rollende Polit-Satire spiegelt so pointiert das Weltgeschehen wider, dass sie in den letzten Jahren auch bei Demonstrationen im Ausland unterwegs war. Ob gegen den Brexit in London oder gegen konservative Populisten in Polen - Tillys Wagen werden von den Menschen verstanden und bringen die Themen auf den Punkt.
Doch wer ist eigentlich dieser rheinische Wagenbauer, der mit seinem Blick schon so manchen Politiker und Kirchenmann auf die Palme gebracht hat? Jacques Tilly - Enfant terrible, das keine Angst vor hohen Tieren hat und keine Auseinandersetzungen scheut? Um diese Frage zu beantworten, gibt die Dokumentation auch tiefe Einblicke in Jacques Tillys Privatleben - vom rustikalen Ferienhaus an der ligurischen Küste bis zur Groß-WG in Düsseldorf-Oberkassel. Der Wagenbauer redet offen über seine Gedanken zur Politik, Religion und der Landeshauptstadt. Weltweit werden demokratische Prozesse behindert, freie Meinung unterdrückt und Menschen, die sich für positive Veränderungen einsetzen, bedroht. Gerade jetzt ist Satire und Spott als Lebenselixier - nicht nur im Karneval - wichtig.
Christoph Simon und Holger Möllenberg haben 2015 ein Portrait über den Düsseldorfer Ausnahmekünstler gedreht und Christoph Simon hat den Film in dieser etwas anderen Session aktualisiert. Dabei hat er vor allem ein Augenmerk auf das gestiegene internationale Interesse an Jacques Tilly und seinen Wagen gelegt.
Film von Dr. Holger Möllenberg und Christoph Simon

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 22.02.2023 um 00:15 Uhr auf WDR.