Fasnet in Rottweil

Der Rottweiler Narrensprung ist weltberühmt. Die Dokumentation von Antje Müller und Jürgen Vogt ist bei der Rottweiler Fasnet dabei - vom Beginn am Dreikönigstage bis zum Ende am Fasnetdienstag. Filmaufnahmen aus über 100 Jahren zeichnen das Bild eines der farbenprächtigsten und ursprünglichsten Bräuche im Südwesten.
Die Rottweiler Fasnet beginnt traditionell am 6. Januar, dem Dreikönigstag. Für die frühen Christen erschien an diesem Datum das Christkind. Im Rottweil von heute erscheinen stattdessen Männer in Frack und Zylinder, um die Kleidle und Larven aus den Schränken und Kisten abzustauben. Viele Narren haben Tränen in den Augen, wenn in der oberen Hauptstraße zum ersten Mal der Rottweiler Narrenmarsch erklingt. Der Narrenmarsch wird seit 1882 von der Stadtkapelle gespielt.
Er begleitet Rottweiler und Zuschauer durch die gesamte Fasnet. Fanfarenklänge leiten am Fasnetsonntag die heiße Phase des Narrentreibens ein. Gegen Mittag werden nach der Proklamation die Ausrufer durch die Straßen geschickt, die den Narrensprung ankündigen. Der beginnt seit Urzeiten am Montag um 8 Uhr - und keine Sekunde früher. Dann ziehen bis zu 8.000 Narren in Larve und Kleidle durch die Straßen. Federahannes, Biß, Geschell, Schantle und Fransenkleidle zu Hunderten, daneben Rössle, Guller und ein Narrenengel.
Alle haben eine besondere und manchmal auch besonders lange Geschichte. Wie der Lange Mann, der tags zuvor schon den Narrensamen durchs Schwarze Tor begleitet hat. Tausende Zuschauer lassen sich jedes Jahr in den Bann der Rottweiler Narren ziehen. Bis die Glocken des Heilig-Kreuz-Münsters am Fasnetsdienstag um 18 Uhr dem Narrentreiben ein Ende setzen. Bis zum nächsten Jahr - "'s goht dagege".

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 21.02.2023 um 09:30 Uhr auf SWR.