Satoyama (1/2)

Leben im Einklang mit dem Schnee

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

In den sogenannten Satoyama leben Menschen im Einklang mit ihrer Umwelt: Sie schützen mit traditionellen landwirtschaftlichen Methoden das Ökosystem und seine Artenvielfalt und nutzen Naturereignisse für ihre Zwecke. So werden auf den sanften Hängen, die durch Schlammlawinen entstehen, Terrassen für Reisfelder angelegt. Gewaltige Schneemengen und Vulkanasche fördern das Gleichgewicht zwischen Tier- und Pflanzenwelt: Der Schnee speist Teiche, in denen bunte Karpfen, die sogenannten Nishikigoi oder auch Koi, gezüchtet werden. Die Vulkanasche verbessert die Qualität der Böden und lässt saftige Wiesen ergrünen.
In der Region Chuetsu in der Präfektur Niigata liegen die Reisterrassen von Hoshitoge, wo sich die Sterne im Wasser spiegeln. Der Name des kleinen Dorfes bedeutet "Sternenpass". Diese Reisterrassen, die Tanada, beherbergen viele kleine Lebewesen wie Reisfische oder rote Libellen.
Die atemberaubende Schönheit der Landschaft weckt eine gewisse Wehmut, denn dies ist einer der letzten Flecken Erde, wo der Mensch in vollkommener Harmonie mit der Natur lebt. Doch die Schönheit hat ihren Preis: Die über ein ganzes Jahr gedrehte Dokumentation zeigt eine Region, die die Hälfte des Jahres unter einem dicken Schneemantel schläft und häufig von Erdrutschen und Beben erschüttert wird. Die Bevölkerung hat gelernt, aus diesen Naturereignissen Nutzen zu ziehen, und produziert heute den besten Reis Japans.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 11.12.2022 um 06:00 Uhr auf arte.