Mythos Little Bighorn

Der letzte Sieg der Sioux

40min, USA 2018
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)

Die Kriege gegen die Ureinwohner der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert wurden intensiv von der Presse begleitet. Im Sinne moderner Fake News war die Darstellung nicht immer korrekt.

Zeitungen und später Show-Darbietungen wie "Buffalo Bill's Wild West Show" schufen ihr eigenes Bild der Schlacht am Little Bighorn River - ein Bild, das Film und Fernsehen im 20. Jahrhundert weitertrugen und mit frei erfundenen Details - mit Folgen bis heute.

Den indigenen Völkern wurde diese Schlacht gleichsam aufgezwungen. Dennoch waren sie siegreich gegenüber der US-Kavallerie, deren ruhmsüchtiger Kommandeur George Armstrong Custer die Lage falsch einschätzte und taktische Fehler beging. Kein US-Soldat sollte diese Schlacht überleben.

Von Zeitungen und Custers Witwe wurde der Kampf schon bald als Custers letzte Heldentat verklärt. Der tapfere General, der auf der Hügelspitze von Ureinwohnern umzingelt wird - das Schwert in der einen, den Revolver in der anderen Hand, kämpft er bis zum letzten Atemzug. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist diese Version der Geschichte eine Erfindung. Indigene Augenzeugen berichten anders.

Buffalo Bills legendäre Show ging mit dem Custer-Mythos auf Tournee. Unter den Schauspielern war Sioux-Häuptling Sitting Bull, der seine Rolle in der Schlacht selbst darstellen durfte. Viele Ureinwohner taten es ihm gleich, um der Tristesse des Lebens im Reservat zu entkommen. Die allgemeine Vorstellung des Prärie-Kriegers mit gefiedertem Kopfschmuck fand in dieser Massenunterhaltung ihren Ursprung.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 24.11.2022 um 10:05 Uhr auf ZDFinfo.

24.11.2022
10:05
Art:Dokumentation
Kategorie:Gesellschaft
Themenbereich:Geschichte allgemein