Kulturplatz - Mythos Matter

Was kann man heute noch über Mani Matter sagen, dass nicht schon tausendfach gesagt wurde? Eine ganze Menge. Zum Beispiel, dass er ein durch und durch politischer Mensch war und das in ganz vielen Liedern durchscheinen liess. Wie aktuell seine Analysen sind, zeigt das Buch "Das Politische bei Mani Matter" von Literaturwissenschaftler Nicolas von Passavant. Dann ist auch Wenigen bekannt, dass Mani Matter Texte für die Bühne schrieb. Im Stück "Im Löie z'Nottiswil" im Dorftheater Utzenstorf bei Bern werden aktuell Matters Theaterszenen von Regisseur Charles Benoit inszeniert. Bühnenautor Guy Krneta geht sogar so weit und sagt: "Hätte Mani Matter länger gelebt, wäre das Theater womöglich um einen bedeutenden Dramatiker reicher geworden." "Kulturplatz" geht 50 Jahre nach dem Tod von Mani Matter dem Mythos Matter auf den Grund: Warum schenken Generationen von Schweizerinnen und Schweizern diesem Chansonnier bedingungslose Anerkennung. Liegt es an der Musik, fragt "Kulturplatz" den Musiker Stephan Eicher. Oder vor allem an den Texten, wie Literaturwissenschaftlerin Joanna Nowotny sagt. Oder liegt es schlicht daran, dass Mani Matter es in vielen Schulen auf den Lehrplan geschafft hat und jede Generation von neuem mit Matters Musik "imprägniert" wird? Das Cover des letzten Albums "Ir Ysebahn" zeigt einen nachdenklichen Mani Matter im Zug sitzend. Ein halbes Jahrhundert später trifft "Kulturplatz" im selben Waggon seine Tochter Sibyl Matter und geht der Frage nach, wie es ist, die Erinnerung an den eigenen Vater mit einer ganzen Nation teilen zu müssen. Eine Wiederholung vom 5. Oktober 2022

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 24.11.2022 um 10:50 Uhr auf SRF 1.