Libanon: Inside the Hezbollah

Frankreich 2022

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Vor 40 Jahren, im Juni 1982, bildete sich eine kleine paramilitärische Gruppierung im Widerstand gegen den israelischen Einmarsch im Libanon. Die Miliz wurde von der Islamischen Republik Iran unter Ajatollah Chomeini unterstützt und ausgebildet; 1985 formierte sie sich offiziell unter dem Namen Hisbollah, „Partei Gottes“. 40 Jahre später hat sich aus der kleinen Gruppierung eine der größten militärischen und politischen Kräfte im Nahen Osten entwickelt.
Während des libanesischen Bürgerkrieges (1975-1990) konzentrierte die Hisbollah ihre militärischen Aktivitäten auf den Kampf gegen Israel, das den Südlibanon besetzt hielt und 1982 auch Beirut okkupiert hatte. Die Hisbollah richtete dabei auch Selbstmordattentate gegen israelische Truppen. Neben solchen Anschlägen griff die Hisbollah auf Entführungen israelischer Soldaten zurück und setzte konventionelle Waffen ein.
Legitime und populäre Widerstandsbewegung für die einen, terroristische Organisation für die anderen - die Hisbollah wird genauso verehrt wie gefürchtet. Doch heute steckt der Libanon in einer politischen und wirtschaftlichen Krise, und ein Teil der Bevölkerung wirft der Regierung Korruption und Scheitern vor. Auch die Hisbollah entkommt der Kritik nicht. Sie wird offen infrage gestellt und muss sich entscheiden, ob sie in der Region weiterhin als „langer Arm“ des Irans fungieren oder sich von dessen Vormundschaft befreien und ganz den Interessen des Libanons widmen will.

* Themenabend: Truppenabzug aus Afghanistan

Am 15. August 2021 verändert sich das Gesicht Afghanistans. Vor rund einem Jahr erlangen die Taliban die Macht über das Land zurück, das sich nach dem 11. September 2001 20 Jahre lang unter der Kontrolle westlicher Truppen befand, und zerschlagen die afghanische Armee. Der Flughafen Kabul wird im August 2021 zum einzigen Rückzugsort, an dem sich Menschen vor dem neuen Taliban-Regime schützen können. 18 Tage lang – dann verschließt sich das Land definitiv. Hunderttausende Afghanen versuchen, an diesem Ort Zuflucht zu finden – in der Hoffnung, das Land verlassen zu können.
In dem Dokumentarfilm "Kabul Airport - Flucht aus Afghanistan" kommen Taliban, die westlichen Alliierten und die Zivilbevölkerung zu Wort und berichten, was sie in diesen Tagen an diesem geopolitischen Schauplatz erlebt haben.
Die anschließende Dokumentation "Das Gesetz der Taliban" erzählt die Entwicklung des Landes in der Zeit danach. Die Taliban führen mit Genugtuung das "Islamische Emirat Afghanistan" wieder ein und nehmen damit Rache an den Amerikanern, der weltweit größten Militärmacht. Wie finanzieren sich die Taliban? Wie gehen sie mit Geldgebern um? Und wie reagieren sie auf Widerstand aus der Bevölkerung? Auch Chalil Hakkani, der neue afghanische Flüchtlingsminister, kommt zu Wort. Die USA haben auf ihn ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt.
Der Themenabend endet mit einem Blick auf einen weiteren Krisenstaat, in dem seit 40 Jahren die Hisbollah das Sagen hat: Im Libanon und in weiteren angrenzenden Staaten hat die Organisation ihre Macht verfestigt. In "Libanon: Inside the Hezbollah" erzählen Mitglieder und ehemalige Anhänger der Hisbollah in exklusiven Interviews von Konflikten, ihren Ursachen und ihrer Strategie in einer höchst instabilen Mittelmeerregion.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 27.09.2022 um 22:25 Uhr auf arte.

27.09.2022
22:25
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
27.09.2022 22:25 Uhr arte