Abgetaucht

Junge Russen auf der Flucht

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Film dokumentiert die ersten beiden Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Der Hauptprotagonist, Egor Lesnoy, ist Umweltaktivist, Blogger und Influencer aus Irkutsk in Sibirien. Seine größte Liebe gilt dem Baikalsee, wo er im Winter unter dem Eis frei taucht und im Sommer mit Gleichgesinnten den Seeboden und die Ufer von Müll befreit. Bis zum 24. Februar 2022 war er voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Aber an diesem Tag änderte sich sein Leben gänzlich.  
Er und seine Familie stehen stellvertretend für viele, meist junge Russen, die die Politik ihres Landes nicht unterstützen und über den Angriffskrieg nicht schweigen wollen. Trotz drohender Freiheitsstrafen protestieren sie dagegen auf den Straßen und in den Medien. Viele werden verhaftet, verurteilt und oft von den eigenen Landsleuten geächtet. Egor Lesnoy sagt: „Ich hätte niemals gedacht, dass die Mehrheit sowas befürwortet. Uns wird unsere Heimat weggenommen. Das ist das Schlimmste, was uns passiert. Noch nicht mal in unserem eigenen Land gehören wir noch dazu. Nur weil wir gegen den Krieg sind.“
Inzwischen haben Millionen von Menschen Russland verlassen. Sie lassen ihre Familien zurück, geben ihre Heimat auf. Dabei schämen sich die meisten, über ihren Schmerz und ihre Wut zu erzählen. Sie fühlen sich für ihr Land schuldig, wollen deswegen aber auch nicht als Opfer dargestellt werden.
Der Film ist ein Versuch, diesen Menschen eine Stimme zu geben, ihre Motivationen und Ängste zu verdeutlichen. Eine Geschichte, die so intim und nah an den Protagonisten bisher kaum erzählt wurde.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 20.09.2022 um 23:20 Uhr auf arte.