Am Schauplatz - Kein Doktor für das liebe Vieh

Eine Reportage über den Tierärztemangel in Österreich. Bald schon könnten kranke Tiere in Österreich nicht mehr flächendeckend medizinisch versorgt werden. Dieses düstere Bild zeichnet die österreichische Tierärztekammer. Sie schlägt Alarm und fordert die Politik zum Handeln auf. Vor allem im Nutztierbereich sei Tierärztemangel besonders eklatant. Viele Landtierärzte gehen schon bald in Pension und hinterlassen große Lücken, die kaum mehr gefüllt werden können. Derzeit gibt es in Österreich etwa 4000 Tierärzt/innen, jährlich beginnen rund 220 Personen (80-90% Frauen) mit dem Veterinär-Studium, 150 schließen ihr Studium ab. Nur 80 Absolvent/innen arbeiten dann tatsächlich als Tierärzt/innen in der Praxis, lediglich 20 davon im Großtierbereich auf dem Land. Was ist schuld an dieser Entwicklung? Fachleute sehen viele Gründe. Unter anderem die schlechte "work-life-balance" und den großen Druck. Ein weiterer Kritikpunkt: Das Aufnahme-Verfahren an der einzigen veterinärmedizinischen Universität in Wien sei zu starr und zu wenig praxisbezogen. Viele der Studierenden hätten kein klares Berufsbild und würden im Alltag scheitern. Im Kleintierbereich geht der Trend in Richtung Humanmedizin und Spezialisierung. Tierbesitzer/innen wollen die beste medizinische Betreuung für ihren Liebling und sind dafür bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen: Von der Chemotherapie, über Röntgen und Computertomographie, bis hin zur Zahnspange, es gibt kaum etwas, das es nicht gibt. Wie hat sich das Berufsbild der Veterinärmediziner/innen im Laufe der Jahre verändert - sowohl am Land als auch in der Stadt? Am-Schauplatz-Reporterin Gudrun Kampelmüller war in ganz Österreich unterwegs und dokumentiert die vielfältigen Strategien, um den Tierärztemangel wieder in den Griff zu bekommen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 09.09.2022 um 11:55 Uhr auf ORF 2.